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Investition Fahrstühle kommen im Herbst

Fast eine Million Euro will die Wohnungsbaugenossenschaft Klötze ausgeben. Ein Block in der Wasserfahrt bekommt Fahrstühle.

Von Markus Schulze 29.06.2020, 14:09

Klötze l „Der Wohnungsmarkt in Klötze ist, wie auch in den Vorjahren, ein Mietermarkt“, sagte Heike Meise, Geschäftsführerin der Wohnungsbaugenossenschaft Klötze, bei der Mitgliederversammlung. Sie meinte damit, dass das Wohnungsangebot die -nachfrage übersteigt. Mit einer Änderung der Situation sei wegen der demografischen Entwicklung in den nächsten Jahren nicht zu rechnen. Die Genossenschaft müsse sich darauf einstellen, dass die Einwohnerzahlen weiter sinken werden. Prognosen zufolge steige der Leerstand bis 2030 landesweit auf 17 Prozent, derzeit seien es landesweit weniger als zehn Prozent. „Unsere Genossenschaft liegt jetzt bei rund 23 Prozent“, informierte Heike Meise.

Für 2020 sehe die Genossenschaft rund 951.500 Euro für Instandhaltungs- und Modernisierungsmaßnahmen vor. Bereits abgeschlossen sei der Anbau von Balkonen am Zichtauer Weg 19 und 20. Außerdem, so berichtete die Geschäftsführerin, sei der Anbau von zwei Aufzugsanlagen An der Wasserfahrt 59 und 60 geplant. Eigentlich hätte diese Maßnahme bereits 2019 stattfinden sollen, allerdings habe es Kapazitätsengpässe bei der Baufirma gegeben. Der Fahrstuhlanbau solle nun im Herbst 2020 erfolgen, kündigte Heike Meise an. Laut Schätzungen des Planungsbüros aus Stendal belaufen sich die Kosten auf rund 450 000 Euro. Die Genossenschaft habe im April 2019 Fördermittel beantragt und im Mai 2020 auch bewilligt bekommen, informierte die Geschäftsführerin.

Die Förderung betrage 10.000 Euro je Wohnung, insgesamt also 200.000 Euro. 150.000 Euro steuere die Genossenschaft selbst bei. Da aufgrund des hohen Leerstandes nicht genügend Eigenmittel vorhanden seien, habe man einen Kredit über 100.000 Euro aufgenommen.

„Bei der Neuvermietung werden wir uns auch in den Folgejahren im Rahmen unserer Möglichkeiten auf die Erfüllung individueller Wünsche beim Neumieter konzen-trieren“, blickte Heike Meise voraus. Ein immer öfter geäußerter Wunsch der Mitglieder sei der altersgerechte Umbau bestehender Wohnungen. Damit die Mieter möglichst lange in den Wohnungen bleiben können, solle diesem Wunsch gerne nachgekommen werden, „soweit uns die Bauphysik keine Grenzen aufzeigt“.

Aufgabe der Genossenschaft, so teilte die Geschäftsführerin mit, werde es weiterhin sein, „unseren Mitgliedern guten und bezahlbaren Wohnraum zur Verfügung zu stellen“. Außerdem solle das Mögliche getan werden, um insbesondere den älteren Menschen das Leben in vertrauter Umgebung zu erleichtern. Zu nennen sei hier die Förderung nachbarschaftlicher Kontakte und die Integration sozialer Dienstleistungen.

„Durch die geordnete Vermögens- und Finanzlage der Genossenschaft wird auch weiterhin eine positive Geschäftsentwicklung erwartet“, sagte Heike Meise. „Wir werden auch zukünftig immer in der Lage sein, unseren Zahlungsverpflichtungen fristgerecht nachzukommen.“ Für 2020 werde ein Jahresüberschuss von 6600 Euro erwartet. Gleichwohl gelte es, den Leerstand abzubauen, um höhere Mieteinnahmen zu erzielen. „Nur dann wird es möglich sein, Instandhaltungsmaßnahmen durchzuführen, die aus den Mieteinnahmen gedeckt werden.“

Wegen Corona und den damit verbundenen Beschränkungen hatte die Mitgliederversammlung erstmals ohne Gäste stattgefunden. Die Wohnungsbaugenossenschaft Klötze hat 483 Mitglieder und bewirtschaftet 551 Wohnungen.