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Investitionen Kita-Bau ist vom Tisch

Die Einheitsgemeinde Stadt Klötze muss sparen. Im Haushalt für das Jahr 2020 fehlt rund eine Dreiviertelmillion Euro.

Von Tobias Roitsch 29.02.2020, 14:47

Klötze l Die Planungen für die neue Kita in Schwiesau waren in den vergangenen Monaten vorangeschritten, vom Jugendamt des Altmarkkreises gab es bereits grünes Licht für das ausgearbeitete Konzept. Entstehen sollte eine neue Einrichtung in Containerbauweise. So war der Plan. Doch das Projekt ist jetzt vom Tisch. Die Einheitsgemeinde Stadt Klötze befindet sich in einer schwierigen finanziellen Lage. Im Ergebnisplan des Haushalts für 2020 steht aktuell ein Minus von rund 761 000 Euro. Die Ausgaben sind höher als die Einnahmen (Volksstimme berichtete). Durch Überschüsse, die in den vergangenen Jahren erzielt wurden, kann der Haushalt aber ausgeglichen werden.

Dennoch muss gespart werden. Mit Blick auf die geplanten Baumaßnahmen in der Stadt sagte Kämmerin Elke Oelze in der jüngsten Sitzung des Hauptausschusses, in der erstmals öffentlich über den Haushalt für 2020 diskutiert wurde, dass einige Änderungen vorgenommen werden mussten. So auch bei der Kita in Schwiesau. Einen Neubau mit Containern wird es aus Kostengründen nicht geben. Dieser hätte insgesamt 650 000 Euro gekostet, teilte die Kämmerin mit. Für die Container an sich wären 550 000 Euro fällig gewesen, für die Bodenplatte, Leitungen und anderes mehr wären weitere 100 000 Euro hinzugekommen. Man habe sich entschlossen, nun in das vorhandene Kita-Gebäude zu investieren. Jeweils 150 000 Euro sind für die Jahre 2020 und 2021 vorgesehen. Damit werden die Ausgaben also halbiert. Was eine Sanierung des alten Gebäudes kosten wird, sei noch nicht bekannt. Doch nun könne mit notwendigen Arbeiten begonnen werden. Als Beispiele dafür nannte Elke Oelze den Brandschutz sowie die Behebung von Feuchtig- keitsproblemen in der Kita.

Während bei der Einrichtung in Schwiesau der Rotstift angesetzt wurde, wird der Umbau der Kita in Kunrau, der seit einiger Zeit läuft, teurer. Für 2020 stehen nun 80 000 Euro für die Arbeiten im Haushalt. Das sind 30 000 Euro mehr als ursprünglich geplant, so Oelze. Nachlegen müsse die Stadt auch in Kusey. Dort soll die Grundschule in Sachen Brandschutz auf den aktuellen Stand gebracht werden, Fördermittel wurden beantragt (Volksstimme berichtete). Für die vorbereitenden Arbeiten seien 30 000 Euro vorgesehen gewesen, für die eigentliche Ausführung habe man weitere 230 000 Euro eingeplant. „Wir wissen heute, dass das nicht ausreicht“, teilte Elke Oelze mit. Ein Planungsbüro sei beauftragt worden, nun stehe fest, dass für die wichtigsten Arbeiten in der Grundschule 380 000 Euro gebraucht werden – 120 000 Euro mehr als gedacht. Diese Erhöhung habe man für das Jahr 2021 im Plan festgehalten.

Zusätzliches Geld müsse die Stadt für die Vorhaben in Kunrau und Kusey aber nicht in die Hand nehmen. Vielmehr gebe es eine Umverteilung, genutzt würden Mittel, die für das Bodenordnungsverfahren vorgesehen seien. In den vergangenen Jahren habe man dafür immer 150 000 Euro einkalkuliert, das Geld sei aber nicht immer ausgegeben worden. Kürzungen beim Bodenordnungsverfahren solle es nicht geben.

Teurer wird ebenfalls die Sanierung des Klötzer Waldbades. Über das Leader-Programm hatte die Stadt Fördermittel beantragt. „Um die notwendigsten Arbeiten zu machen, sind auch hier weitere Mittel erforderlich“, blickte Elke Oelze voraus. Zu dieser Erkenntnis sei man gelangt, nachdem eine Fachfirma ins Boot geholt worden war. Oelze sagte, dass bis 2021 weitere 300 000 Euro vorgesehen seien. Ursprünglich war man von Kosten in Höhe von 180 000 Euro ausgegangen.

Um Projekte umzusetzen, nimmt die Stadt auch Darlehen auf, 970 000 Euro sollen es 2020 sein. Der Löwenanteil der Summe, 770 000 Euro, ist für die Sanierung der Hegefeld-Sporthalle in Klötze vorgesehen. Die übrigen 200 000 Euro sollen zum Kauf von neuen Feuerwehrfahrzeugen verwendet werden.

Gute Neuigkeiten konnte Elke Oelze für die Ortschaften verkünden. Pro Einwohner soll es wieder 3 Euro für das Budget geben. Zudem werde für jede Ortschaft wie im Vorjahr ein Sockelbetrag in Höhe von 500 Euro gezahlt.