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Kindertagesstätten Eine Sanierung lohnt sich nicht

Die Kitas in der Stadt Klötze waren Thema im Hauptausschuss. Neubauten sind in Kusey und Schwiesau vorgesehen.

Von Tobias Roitsch 20.10.2017, 03:00

Klötze l Eine große Überraschung war im aktuellen Haushaltsplan der Stadt Klötze zu finden, der Anfang Mai erstmals vorgestellt wurde. Eine neue Kita in der Ortschaft Kusey war in dem Zahlenwerk enthalten. Vorgesehen sind dafür 800.000 Euro, die für 2018 eingetragen sind. „Der bisherige Kindergarten ist eine alte Immobilie mit feuchten Wänden. Reparaturen sind dort nur eine kurzfristige Lösung“, hatte Klötzes Bürgermeister Uwe Bartels den Neubau damals begründet. Wie der aktuelle Stand bei der geplanten Investition ist, das wollte die CDU-Fraktion im Klötzer Stadtrat nun wissen. Außerdem sollte sich Uwe Bartels dazu äußern, welcher Investitionsbedarf an den anderen Kita-Standorten in der Einheitsgemeinde besteht. Vorberaten werden sollten zudem auch die Investitionen für die kommenden Jahre. Per Antrag bat die CDU-Fraktion darum, das Thema auf die Tagesordnung für die nächste Stadtratssitzung am 1. November zu setzen.

So lange mussten die Christdemokraten aber nicht auf eine Antwort warten. Denn schon in der jüngsten Sitzung des städtischen Hauptausschusses gab Bartels einen Überblick über die aktuelle Situation. Seinen Bericht las er dem Gremium vor.

Demnach gebe es besonders in Kusey und Schwiesau Handlungsbedarf. Durch das Alter und die bauliche Beschaffenheit der bestehenden Einrichtungen würden sich erhebliche Sanierungsaufgaben ergeben. Als „nicht wirtschaftlich für den langfristigen Betrieb an den bestehenden Standorten“ werde die Sanierung mit Blick auf die zu erwartenden Kosten in Kusey und Schwiesau eingeschätzt. „Hinzu kommen immer kostenintensivere Forderungen aus dem Bereich des Brandschutzes“, so Bartels. Im Rahmen der Wirtschaftlichkeitsbetrachtung sollen für die Standorte Schwiesau und Kusey Neubauten entstehen, die grundsätzlich ebenerdig erstellt werden“, war zu hören. Da die Betreuungszahlen steigen würden, würde sich in Kusey sogar ein weiterer Bedarf an Plätzen ergeben. Eine Erweiterung sei am derzeitigen Standort allerdings nur schlecht bis gar nicht zu realisieren.

„Die weitere Entwicklung der Kinderzahlen ist erfreulich“, sagte der Bürgermeister, musste aber ergänzen, dass nicht sicher sei, ob auch das nötige Personal für mehr Betreuung eingestellt werden kann. Das Stichwort lautet Fachkräftemangel. Mehrfach seien schon Stellen für Erzieherinnen und Erzieher ausgeschrieben gewesen, nach den Vorstellungsgesprächen hätte man einige Bewerber auch gern eingestellt, so Bartels. Doch einige hätten ihre Zusagen zurückgenommen oder schon wieder gekündigt.

Um den steigenden Bedarf an Kita-Plätzen zu decken, würden auch in Einrichtungen in anderen Ortsteilen derzeit Maßnahmen ergriffen. In Immekath, so erklärte Bartels, werde aktuell ein zusätzlicher Betreuungsraum geschaffen. In Kunrau hingegen werde ein bestehender Gruppenraum saniert, in dem Krippenkinder betreut werden sollen. „Allerdings müssen hier weitere Auflagen der Aufsichtsbehörden erfüllt werden, sodass diese Maßnahme baulich erst 2018 abgeschlossen werden kann“, ließ der Bürgermeister wissen.

Er informierte die Mitglieder des Hauptausschusses auch darüber, dass der Bund ein Investitionsprogramm für die Finanzierung der Kinderbetreuung aufgelegt hat. Für das Land Sachsen-Anhalt seien dabei Mittel in Höhe von 27 Millionen Euro vorgesehen. „Laut Mitteilung des Altmarkkreises werden aus diesem Etat wohl nur rund 1,1 Millionen Euro vom Land für den Kreis zur Verfügung gestellt.“ Konkrete Bestimmungen gebe es vom Land aber noch nicht. Dennoch habe die Stadt Klötze schon vier Projekte für das Förderprogramm angemeldet. Darunter seien die Neubauten in Kusey und Schwiesau, der Umbau der Kunrauer Kita sowie nötige Maßnahmen für den Brandschutz in der Klötzer Kita Spatzennest. Aktuell würden Kostenschätzungen für die vier Projekte erstellt. Zahlen liegen noch nicht vor.

Darüber hinaus, so schätzte Uwe Bartels ein, fehle es in vielen Einrichtungen an Räumen für die Mitarbeiter und Büros in ausreichender Größe für die Leiter. Ein regelmäßiger Sanierungsbedarf bestehe in allen Einrichtungen, auch der Brandschutz sei ein Thema.

In Schwiesau, so sagte Bartels im Gespräch mit der Volksstimme, solle die Kita in Modulbauweise entstehen. Diese würden vorgefertigt angeliefert. Für den Neubau in Kusey sei nun ein Planungsbüro beauftragt worden. Die Kita-Leiterin habe Wünsche geäußert.