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Kirche Hier wird Gottes Gegenwart sichtbar

Ein Festgottesdienst fand in Immekath statt. Grund: Die Kirche ist 160 Jahre alt, die Orgel 150.

Von Markus Schulze 05.06.2018, 03:00

Immekath l Die Kirche in Immekath ist 160 Jahre alt. Und genauso lange hat sie den Menschen Trost und Orientierung gespendet. Das sagte Pfarrer Bernd Schulz am Sonnabendnachmittag während des Festgottesdienstes, bei dem auch das 150-jährige Jubiläum der Kirchenorgel gefeiert wurde.

Schulz erinnerte daran, dass die Kirche 1858 errichtet wurde, weil das frühere Gotteshaus den vielen Kirchgängern zu wenig Platz geboten hatte. Heute ist das anders. Die Gottesdienste werden meist nur von wenigen Menschen besucht. Daher, so bedauerte der Pfarrer, wäre aktuell selbst die alte Kirche zu groß. Schulz schlug durchaus nachdenkliche Töne an und meinte: „Es gibt gute kulturelle und historische Gründe, Kirchen zu erhalten.“ Sinn und Zweck einer Kirche ist es aber, Gottes Wort zu hören, wobei die Orgel für Emotionen sorgt. „Kirchengebäude sind sichtbare Zeichen für die Gegenwart Gottes“, betonte Schulz.

Der Gemeinde lag ihre Kirche stets am Herzen. Nie ließ man sich unterkriegen. Schulz berichtete vom Immekather Pfarrer Karl-Friedrich Evers, der 1937 von der SS gefoltert wurde, weil er sich weigerte, die Kirchenglocken zu läuten.

Die Immekather „vollbrachten Großes“ und kämpften jahrzehntelang um Kirche und Orgel, aber alleine hätten sie es nicht geschafft, erklärte Schulz und verwies auf die zahlreichen Spenden und Sponsoren, die es ermöglichten, dass die Troch-Orgel restauriert und 2017 wieder eingeweiht werden konnte. „Nun sitzen wir hier in dieser wunderschönen Kirche und hören die wohl temperierten Klänge der Orgel“, stellte Schulz fest. Gleichzeitig fragte er, ob Kirche und Orgel eine Zukunft haben. Und zwar eine Zukunft im Sinne ihres eigentlichen Auftrags. Und das ist, Gottes Wort zu verkünden. Dazu bedarf es aber Menschen, die Gott die Treue erweisen und sich als Christen zu erkennen geben, wie der Pfarrer konstatierte.

Mehrfach ließ Organist Friedhelm Klopp beim Festgottesdienst die prachtvolle Orgel erklingen. Für das Rahmenprogramm sorgten außerdem Sängerin Helga Jäger mit „Ave Maria“ und „Halleluja“, der Gemischte Chor Immekath, der erstmals das Lied „Ganze Ehre Gottes dein“ intonierte sowie die Immekather Kita-Kinder mit „Wir sind die Kleinen“.

Im Anschluss an den Gottesdienst gab es noch ein Gemeindefest.