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Klärschlamm Kadmium im Schlamm macht Ärger

Probleme bereitet dem Klötzer Wasserverband Klärschlamm in Immekath. Bei diesem sind die Grenzwerte für Kadmium überschritten.

Von Tobias Roitsch 21.03.2017, 20:00

Klötze l Einiges Kopfzerbrechen bereitet den Mitarbeitern des Klötzer Wasserverbandes zurzeit eine größere Menge Klärschlamm, der an der Kläranlage in Immekath lagert. „Erstmals ist der Grenzwert für Kadmium überschritten“, berichtete Verbandsgeschäftsführerin Birgit Lange während der jüngsten Verbandsversammlung am Montagabend. In früheren Jahren habe es damit noch nie Probleme gegeben.

Das Vorkommen des giftigen Metalls sorgt nun für Probleme bei der weiteren Verwertung: Bisher wurde der Klärschlamm immer landwirtschaftlich entsorgt, berichtete Birgit Lange. Ein Einsatz als Dünger ist jetzt aber nicht mehr möglich. Denn dafür darf der Kadmium-Grenzwert von 1,5 Milligramm pro Kilogramm nicht überschritten werden. Bei Proben, die vor der geplanten Abfuhr genommen wurden, lag dieser Wert beim Immekather Schlamm bei 5,55 Milligramm beziehungsweise bei 2,88 Milligramm pro Kilogramm, erklärte Birgit Lange während der Versammlung. Wegen des überschrittenen Grenzwertes muss nun eine andere Lösung gefunden werden. Möglich sei nur noch eine thermische Entsorgung, also das Verbrennen des Klärschlamms, erklärte die Verbandsgeschäftsführerin weiter.

Verbunden ist dieser Weg mit deutlich höheren Kosten: Rund 60 Euro könnte das Verbrennen pro Tonne Schlamm kosten. Damit sind die Ausgaben fast dreimal so hoch wie bei einer landwirtschaftlichen Entsorgung. Derzeit lagern rund 700 Tonnen Schlamm auf dem Platz an der Immekather Kläranlage.

Unklar ist bislang, woher das Kadmium stammt. Man habe Überprüfungen angestellt, um die Ursache beziehungsweise den Verursacher zu ermitteln. Doch ohne Erfolg, wie Birgit Lange sagte. Sie mutmaßte, dass das Kadmium schon im Sommer in den Klärschlamm gelangt sein könnte.

Momentan werde nach einer Verbrennungsanlage gesucht. „Nicht jede Anlage nimmt unseren Schlamm an“, sagte Birgit Lange. Weitere Untersuchungen und Preisabfragen sollen nun folgen. In der nächsten Versammlung des Klötzer Wasserverbandes, so stellte Birgit Lange den Mitgliedern in Aussicht, solle dann über das weitere Verfahren beraten werden.