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Kleingartenverein Die Chronik wird jetzt geschrieben

Am 4. November 1987 wurde der Klötzer Kleingartenverein "Kutzendorf" gegründet. Nun wurde das 30-jährige Bestehen gefeiert.

Von Tobias Roitsch 06.11.2017, 02:00

Klötze l Das war eine Punktlandung: Exakt am Jahrestag der Gründung haben die Mitglieder des Klötzer Kleingartenvereins „Kutzendorf“ am Sonnabend das 30-jährige Bestehen ihres Vereins gefeiert. Begonnen hat dessen Geschichte nämlich am 4. November 1987.

Dass die Feier exakt auf den Jahrestag fällt, war wohl eher Zufall. Denn ein Fest zum runden Geburtstag des Kleingartenvereins sei eigentlich schon im August geplant gewesen, wie Detlef Udo Merten, Vorsitzender des Kleingartenvereins „Kutzendorf“, im Gespräch mit der Volksstimme sagte. „Da wäre aber die Beteiligung nicht so gut gewesen“, blickte er zurück. Nur 18 Anmeldungen hätte es im Sommer für die Feier gegeben, wusste Merten.

Also wurde nach einem neuen Termin gesucht. Der Kalender wurde angeguckt und dabei sei der 4. November ins Auge gefallen. „Wir sind erfreut, dass es genau auf den Gründungstag passt“, sagte Merten. Und auch bei den Kleingärtnern scheint das Datum gut gepasst zu haben, wie die 54 Anmeldungen zeigen. So viele Mitglieder zählt auch der Verein aktuell, wusste der Vorsitzende zu berichten. Am Ende kamen sogar noch einige Gäste mehr als erwartet in das Restaurant „Hellas“, in dem gefeiert wurde.

Im Vordergrund stehen sollte an dem Abend das gemütliche Beisammensein der Kleingärtner. Ein Programmpunkt mit Grußworten und einem Rückblick fehlte aber dennoch nicht. Zum Gratulieren war Klötzes Ortsbürgermeister Hans-Jürgen Schmidt gekommen. „30 Jahre, so lange hält manche Ehe nicht“, scherzte er. Verbunden sei das aber auch mit viel Arbeit. „Ich bin selbst Gärtnermeister und finde es schön, wenn sich Leute finden, die etwas für Gärten übrig haben“, sagte Schmidt. So ein Garten sei ebenfalls gut dafür geeignet, um Kinder an die Natur heranzuführen, fuhr er fort. Er wünschte den Mitgliedern, dass der Verein noch weitere 30 Jahre und mehr besteht.

Zu Wort meldete sich im Anschluss Vorstandsmitglied Roland Hoffmann, der zu den Gründungsmitgliedern des Vereins gehört. Er erinnerte nicht nur daran, wie vor 30 Jahren um die Verteilung der Parzellen gefeilscht worden ist, sondern sprach ebenfalls darüber, was es mit dem Namen „Kutzendorf“ auf sich hat. Die Informationen darüber hatte der Klötzer Ortschronist Ulrich Koppe in einem Schreiben zusammengefasst, das Hoffmann vorlas.

In einer Chronik aus dem Jahr 1900 sei demnach zu lesen, dass Kutzendorf eine Kolonie gewesen sei, die von den letzten Bewohnern von Gaddow im Jahr 1428 angelegt wurde. Gaddow sei ein Dorf gewesen, das im heutigen Klötzer Forst lag und das durch die Pest ausgestorben ist. Aus wissenschaftlicher Sicht seien die Angaben aber unsicher, hieß es weiter. Urkundliche Nachrichten und Spuren einer Siedlung ließen sich nicht finden. Eine Zerstörung im 30-Jährigen Krieg sei ebenfalls nicht nachweisbar.

Geht es um die Geschichte des gleichnamigen Kleingartenvereins, so ist diese momentan noch nicht aufgeschrieben. „Mit der Chronik habe ich in diesem Jahr angefangen“, sagte Detlef Udo Merten, der seit 2013 amtierender Vorsitzender ist, und ergänzte: „Sie steht noch am Anfang. Ich muss erst alles zusammensammeln.“ Einiges ist aber schon in einem Ordner abgeheftet. Zu finden sind dort etwa Kopien von Zeitungsartikeln über die Aktivitäten im Verein, etwa Berichte über die Mitgliederversammlungen und Vorstandswahlen der vergangenen Jahre. Nutzungsverträge und Protokolle von früheren Versammlungen sowie die Namen früherer Vorstandsmitglieder gehören ebenfalls zur Sammlung.

Darüber hinaus lässt sich aus einigen Unterlagen ablesen, wie sich die Mitgliederzahl im Kleingartenverein im Laufe der Jahre entwickelt hat. Zu Beginn, im Jahr 1987, waren es 13 Gartenfreunde, sagte Detlef Udo Merten. Elf Jahre später, 1998, zählte der Verein bereits 42 Mitglieder. Schon immer gab es 47 Gärten auf dem Gelände.