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Konzert Der Musiksommer endet grün

Geschichte ist der Musiksommer in der Immekather Kirche. Beim letzten Konzert sorgten die Greenhorns mit Irish Folk für tolle Stimmung.

Von Tobias Roitsch 12.09.2018, 03:00

Immekath l Grün war klar die Farbe, um die sich in der Immekather Kirche alles drehte. Grün beleuchtet waren die Wände im Bereich des Altars. Grün waren auch die T-Shirts von drei der vier Musiker, die in dem Gotteshaus zum Schlagzeug, zur Fidel und Gitarre griffen.

Grün steckte auch im englischen Namen der Gruppe, die mit Irish Folk und Pub Songs das letzte Konzert der diesjährigen Musiksommer-Reihe in Immekath gestaltete: zu Gast waren dort nämlich die Greenhorns. Die Formation aus Halle brachte mit ihren Songs ein Stück der grünen Insel Irland in die Kirche. Und sorgte damit für ein volles Haus: rund 140 Zuhörer wollten sich das Konzert nicht entgehen lassen.

Traditionell versuche man, einmal im Jahr eine Veranstaltung mit Irish Folk anzubieten, sagte Friedhelm Klopp vom Musiksommer-Organisationsteam, als er die Besucher begrüßte. In diesem Jahr sei das wieder gelungen.

Lange bitten ließ sich das Quartett dann auch nicht. Durch das Programm führte Sänger Paddy. Die Künstlernamen der anderen Greenhorns-Mitglieder lauten Herr Fiedler, Onkel F. und Der Kurze. Seit 2011 gibt es die Gruppe. Und warum machen Musiker aus Deutschland Irish Folk? Er habe selbst mal in Irland gelebt, lieferte der Sänger eine Antwort auf seine eigene Frage. Zwischen den einzelnen Titeln bekam das Publikum immer wieder einige Anekdoten von der grünen Insel zu hören.

So fing gleich der erste Tag mit einem Fehltritt an, als an der falschen Station der Bus verlassen wurde. Der ungewohnte Akzent der Iren bei der Ansage der Haltestellen-Namen hätte für das Missverständnis gesorgt. Mit einem herzlichen „Thank you“ würden sich die Iren für alles bedanken – und das gleich mehrfach, wie es hieß. Das gebiete ihnen der Anstand.

Als Deutscher müsse man sich daran erst einmal gewöhnen. Besonders sei auch die Tradition, in der Kneipe Kinderlieder anzustimmen. Das sei Pragmatismus, denn die Iren würden gerne trinken. Und nach mehreren Bieren würden die einfacheren Kinderlieder-Texte eben leichter über die Lippen gehen.

Mal heiter und beschwingt, mal nachdenklich und emotional waren die Lieder, die es bei dem gut anderthalbstündigen Konzert zu hören gab. Besungen wurde etwa „Molly Malone“, eine bekannte Statue in Dublin City. Fleißig geschunkelt wurde beim Song, der von einer Kneipe handelt, in der es kein Bier gibt.

Dabei konnten die Frauen und Männer abwechselnd ihr Gesangstalent unter Beweis stellen. Über einen Frachter, der mit 27.000 Barrel Guinness an Bord im Schwarzen Meer gesunken ist und vom schmerzlichen Abschied eines Mannes, der in die Strafkolonie Australien verschifft wurde, wurde gesungen. Sein Vergehen: In der Zeit des großen Hungers hatte er Getreide genommen. Dieses lag aber in den Händen des englischen Königs.

Mit dem Konzert endete die vierte Runde des Musiksommers. 2019 Jahr soll es aber weitergehen, wie Friedhelm Klopp schon verriet. Vier Termine sind geplant. Den Anfang machen Buckley‘s Chance mit Bluegrass-Musik im Mai. Im Juni dann kehren die vier Opernsänger zurück, die bereits 2017 in der Kirche für tolle Unterhaltung sorgten.

Im August gastiert das Ensemble TOP (Trompeten, Orgel, Pauken) im Gotteshaus bevor im September das Music Project Altmark West (MPAW) den Abschluss gestalten wird. Selbst für den Musiksommer 2020 würden bereits die ersten Anfragen stehen, so Klopp.