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Konzert Geistliche Musik im modernen Gewand

Ein Adventskonzert fand in der Klötzer Kirche statt. Geboten wurde geistliche Musik, modern interpretiert.

Von Markus Schulze 04.12.2017, 00:01

Klötze l Als Jürgen Brilling vor einigen Monaten dem damaligen Klötzer Pfarrer Johannes-Michael Bönecke vorschlug, in der Sankt Ägidiuskirche zu musizieren, willigte dieser sofort ein. Am 1. Juni verließ Bönecke die Purnitzstadt, um die pfarramtliche Vertretung im Kirchenkreis zu übernehmen. Seither ist der Posten in Klötze vakant, doch die Verabredung mit Brilling stand – und die Tradition der Adventskonzerte in der Ägidiuskirche wurde bewahrt. Zum Glück. Denn es war eine Wonne für die Ohren, was Jürgen Brilling (Gitarre und Gesang), Pfarrer mit Wohnsitz in Lindstedt, am Samstagabend zusammen mit Lars Düseler (Kontrabass), der in Klötze aufwuchs und nun in Berlin und Magdeburg beheimatet ist, sowie Anna Mudrich (Piano und Gesang) und Manuel Schmiedel (Piano, Saxophon und Gesang), beide aus Kloster Neuendorf, in der beheizten Ägidiuskirche zu bieten hatte. „In dieser Besetzung ist das heute eine Premiere“, erklärte Brilling und informierte, dass die Gruppe keinen Namen hat. „Das ist ein Projekt, beschränkt auf die Adventszeit, danach geht jeder wieder seiner Wege.“

Rund 50 Besucher waren gekommen. Alle waren gespannt. „Wir begeben uns auf eine Reise zur Krippe“, erläuterte Brilling dem Publikum. „Es ist ein geistliches Programm.“

Ein geistliches Programm, das aber im modernen Gewand daherkam. Mit eingängigen Melodien und tollen Harmonien. Vor den jeweiligen Titeln redete Brilling immer ein paar einleitende Worte. Poetisch und einfühlsam.

Die Lieder, allesamt Eigenkompositionen, die 2016 entstanden sind, hatten wunderschöne Texte von Sternen und Engeln und handelten im ersten Teil des knapp zweistündigen Programms vom Warten auf die Geburt Jesu. Von der Sehnsucht. Von der Vorfreude. Von der Erlösung. „In der Stille der Nacht wird der Heiland zur Welt gebracht“, hieß es in einer Zeile.

„Dieses Kind“, so sagte Brilling, „hat die Welt verändert. Es hat dafür gesorgt, dass nirgendwo die Hoffnung stirbt und dass Arme und Schwache ihre Würde zurückbekommen.“ Und wer an das Kind glaubt, dem nimmt es auch die Furcht. Die Furcht vor dem neuen Rechtsruck in diesem Land, wie Brilling sagte. Die Furcht vor dem Ausverkauf der Erde. Die Furcht vor dem Verlust der Bescheidenheit. „Wo ist der Engel, der mir sagt: ‚Fürchte dich nicht?‘ Er ist in der Schrift. Gott sei Dank!“

Das eindrucksvolle Konzert wurde von einer 15-minütigen Pause unterbrochen, in der es Kekse und Glühwein gab.

Wer Jürgen Brilling, Anna Mudrich, Lars Düseler und Manuel Schmiedel am Sonnabend verpasst hat, aber erleben will, hat dazu in diesem Monat noch zweimal Gelegenheit: am 16. Dezember, ab 18 Uhr in der Kirche zu Schenkenhorst und am 17. Dezember ab 16 Uhr in der Kirche zu Hemstedt.