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Kraft von Prognosen Statistiken bedrohen Zukunft von Kitas

Kindertagesplätze sind mittelfristig ein Faustpfand der Einheitsgemeinde. Hochrechnungen weisen eine andere Entwicklung aus.

Von Harald Schulz 13.02.2016, 02:00

Oebisfelde l Dass der demografische Wandel sich in der Einheitsgemeinde Oebisfelde-Weferlingen bemerkbar macht, das zeigt die aktuelle Erhebung der Stadtverwaltung für die Jahre 2013 bis 2015 deutlich auf. Eine Antwort darauf, ob diese Prognosen denn bis zum Jahr 2023 oder gar in 2032 eintreffen werden, das bezweifelt Bürgermeisterin und Verwaltungschefin Silke Wolf im Gespräch mit der Volksstimme.

„Wir sind in den Kindertagesstätten (Kitas) glänzend aufgestellt. Und ob ein Bevölkerungs- und damit verbunden Geburtenrückgang tatsächlich in diesen Größen eintreten wird, bleibt abzuwarten“, geht Wolf mit den vom Landkreis errechneten Hochrechnungen nicht mit. Allerdings, und da gibt es kein Drehen und Wenden, wirken sich diese Prognosen schon jetzt als amtliche Rechengrößen für die Erteilung von Fördermitteln aus. Und das kann sich für die Entwicklung und Förderung von Kinderbetreuungseinrichtungen, wie beispielsweise in Breitenrode oder Etingen, als existenzielle Bedrohung für den Erhalt auswirken, erläutert Wolf.

Doch es gilt auch der Umkehrschluss, nämlich im Falle von Überbelegungen kann es durch Umverteilungen, das Einverständnis der Eltern oder Erziehungsberechtigten vorausgesetzt, zu positiven Bestandszahlen in knapp belegten Kitas führen. Die amtliche Rechengröße der Förderrichtlinie liegt aktuell bei 75 Prozent Auslastung eine Kinderbetreuungseinrichtung.

Für die Zukunft der Einheitsgemeinde bleibt weiterhin das offene und kontinuierliche Miteinander aller Beteiligten wichtig, appellierte Wolf auch bei der Begrüßung der konstituierenden Sitzung der Stadtelternvertretung (SEV) am Donnerstag im Oebisfelder Burgverbinder. Sie betonte, dass es nur förderlich sein kann, wenn sich der SEV-Vorsitzende bei bestimmten Ratssitzungen sogar in nichtöffentlichen Sitzungen mit Rederecht beteiligen kann.

Dass dieses Gremium gewillt ist, die Geschicke für den Bereich Kinderbetreuung mit Willenskraft und gemeinsam zu optimieren, war allein daran zu erkennen, dass 14 der insgesamt 15 SEV-Mitglieder an der Sitzung teilnahmen. Die Vorstandswahl fand in öffentlicher Form statt, die Gewählten erhielten jeweils ein einstimmiges Ergebnis.

Alter und neuer Vorsitzender für die nächsten zwei Jahre ist Marco Sobotta, der eine Tochter in der Oebisfelder Kita Regenbogenland betreuen lässt. Sobotta ist gleichzeitig auch Delegierter für den Kreis-elternrat. Ihm zur Seite steht nun Natalia Harms aus Oebisfelde. Die 39-jährige Psychologin und Mutter weiß ihre Kinder in der Kita Villa Kunterbunt gut aufgehoben. Dritter im Vorstandsbunde ist der 37-jährige Maschinenbauingenieur Stephan Roland aus Bösdorf. Seine Kinder werden im Rätzlinger Hort umsorgt.