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Kritik Jägern stinkt der Müll im Wald

Müll in der Natur, frei laufende Hunde und Autos im Wald - all das stört die Jäger aus Klötze. Die Stadt soll helfen.

Von Tobias Roitsch 17.05.2019, 06:00

Klötze l Einige Menschen scheinen die Wälder rund um Klötze mit einer Müllhalde zu verwechseln. Benutzte Windeln, Rasenschnitt, Dämm-Material, Gelbe Säcke mit Recyclingmüll – all das will Jäger Frank Fritzsche in der Natur entdeckt haben, wie er bei der jüngsten Sitzung des Klötzer Hauptausschusses berichtete. „Es kann nicht sein, dass alles so entsorgt wird und dass keiner sich dafür zuständig fühlt“, sagte Fritzsche in der Einwohnerfragestunde. Das illegale Abladen von Müll in Feld und Flur sei eine Sache, die den sozialen Frieden in der Stadt beeinträchtige. Das und noch weitere Punkte, die Fritzsche, einer von drei Jagdpächtern in Klötze, dem Gremium vortragen wollte, um darauf aufmerksam zu machen.

Als Problem angesprochen hatte er ebenfalls das Befahren von Wald- und Feldwegen durch Personen, die dazu nicht berechtigt seien. Passieren würde das auch zu „unmöglichen Zeiten“, auch nachts. Manche Fahrzeuge seien dabei mit überhöhter Geschwindigkeit unterwegs.

Kritisch äußerte er sich zudem über Hundehalter, die ihre Vierbeiner unerlaubterweise während der Brut- und Setzzeit frei herumlaufen lassen. Es gebe ein Waldgesetz, in dem alles geregelt sei, erinnerte Fritzsche. Der Jäger könne verstehen, dass Hundebesitzer ihren Tieren eine Gelegenheit zum Auspowern geben möchten. Doch gibt es dafür nicht andere Orte? Fritzsche regte an, dass sich die Stadt doch einmal Gedanken darüber machen sollte, welche Alternativen für Hundebesitzer geschaffen werden könnten, damit ihre Tiere auch während der Brut- und Setzzeit freien Auslauf bekommen können. „In manchen Großstädten gibt es eingezäunte Hundewiesen“, gab der Jäger einen Denkanstoß.

Weiterhin sprach sich Frank Fritzsche dafür aus, dass öffentlich kommuniziert werden sollte, wie die Gesetzgebung ist. Darüber sollten sich die Stadt und der Stadtrat ebenfalls Gedanken machen, wie es hieß. Die Bürger sollten aufmerksamer sein, damit Verstöße nicht so oft begangen werden, so der Wunsch. Viele würden schlicht gar nicht über die Brut- und Setzzeit Bescheid wissen. Die Pächter und Jäger würden entsprechende Hinweise geben, wenn sie Verstöße feststellten.

Bürgermeister Uwe Bartels bedankte sich für die Wortmeldung des Jägers. Während seiner Zeit im Amt sei es der erste Hinweis auf frei laufende Hunde gewesen. Dass sie während der Schonfrist nicht angeleint werden, sei ein leidiges Problem, pflichtete das Stadtoberhaupt bei. „Das ist eine Sache, die uns beschäftigen wird“, kündigte er an. Den Gedanken, eine Wiese für Hunde einzurichten, griff Bartels ebenfalls auf. Es müsste erörtert werden, ob es dafür Möglichkeiten gibt. Eine solche Fläche für Vierbeiner zu schaffen, wollte er aber noch nicht zusagen. „Wir werden uns damit beschäftigen“, versprach Uwe Bartels. Ebenso, dass die Jäger eine Antwort erhalten werden.

Mit Blick auf die illegale Entsorgung von Müll sagte Uwe Bartels, dass dieses Problem nicht nur die Wälder betreffe. Auch an den Straßenrändern sei es zu beobachten. Bürger, die jemanden beim Abladen von Unrat in der Natur erwischen, sollten Zivilcourage zeigen und etwa die Autokennzeichen der Umweltsünder aufschreiben, sagte der Bürgermeister. Das helfe bei der Ermittlung der Täter, die so zur Rechenschaft gezogen werden könnten.

Dann müsse aber auch etwas passieren, hieß es daraufhin von den Zuschauerplätzen. Nicht, dass Anzeigen erstattet werden, die dann vielleicht gar nicht von der Stadt bearbeitet werden. „Gegen Unbekannte kann man keine Anzeigen aussprechen“, entgegnete Uwe Bartels. Die Täter müssen ermittelt werden können.