Kultursonntag Noch ‘n Gedicht

Der Kulturklub Drömling veranstaltete am Sonntag in Kunrau den 13. Kultursonntag. Andreas Neumann parodierte Heinz Erhardt.

Von Markus Schulze 16.05.2017, 03:00

Kunrau l Auch der 13. Kultursonntag, der am Sonntag im Kunrauer Schloss über die Bühne ging, hat seinem Namen wieder alle Ehre gebracht. Der Kulturklub Drömling (KKD) bot dem Publikum eine bunte Mischung aus Musik, Kunst und Humor – und vergaß nicht, allen anwesenden Muttis zum Muttertag zu gratulieren.

Den Anfang machte Maria Jäger aus Kusey. „Eine junge Frau mit einer wunderbaren Stimme“, wie Anna Schneider vom KKD bei der Begrüßung ankündigte. Die 31-jährige Sopranistin, die ihre anfängliche Nervosität schnell überwand, sang ausgewählte Titel aus Musicals, darunter „Ich gehör nur mir“ aus Elisabeth, „Wishing you were somehow here again“ und „Think of me“ aus dem Phantom der Oper sowie „Die unstillbare Gier“ aus dem Tanz der Vampire. Donnernder Beifall war Maria Jäger gewiss. Und klar, ohne eine Zugabe, „Gold von den Sternen“ aus Mozart, durfte sie die Bühne nicht verlassen.

Weiter ging es mit der Eröffnung einer neuen Ausstellung im Obergeschoss des Schlosses. Dort sind für die nächste Zeit mehr als 30 Bilder von Karsten Berlin, einem 51-jährigen Bankkaufmann aus Schwiesau, sowie etliche Skulpturen von Hilde Preetz, ebenfalls aus Schwiesau, zu sehen. Die Laudatio auf die beiden Künstler hielt Jürgen Brilling, Pfarrer im Bereich Kloster Neuendorf. Karsten Berlin, so sagte er, ähnele in seinem Schaffen der gleichnamigen Stadt, die für ihre Vielfalt, Kreativität und Abwechslung bekannt sei. All diese Attribute, so meinte Brilling, finde er auch in den Gemälden von Karsten Berlin, der unterschiedliche Techniken verwende und keine Angst vor Farben habe. Indes habe Hilde Preetz vor 15 Jahre mit dem Fertigen von Skultpuren begonnen. Diese würden vor allem in ihrem riesigen Garten wundervoll zur Geltung kommen.

In der Zwischenzeit konnten die Besucher in aller Ruhe Kaffee und Kuchen genießen oder auch Möhren-Ingwer-Suppe. Allerdings gestaltete sich die Pause für Teile des Publikums als deutlich zu lang. Es kam fast schon Langeweile auf. Manche nahmen sogar ein Buch zur Hand, um den Leerlauf zu überbrücken. Denn die meisten Besucher waren vor allem deshalb zum Kultursonntag gekommen, um den Heinz-Erhardt-Parodisten Andreas Neumann zu erleben. Doch der ließ auf sich warten. Es kam aber auch keine Durchsage vonseiten des KKD, wann mit dessen Ankunft zu rechnen sei. Erst gegen 17.15 Uhr - und damit mehr als zwei Stunden nach Veranstaltungsbeginn, fuhr Andreas Neumann mit dem Auto vor und hetzte eiligst auf die Bühne.

Gleich mit dem ersten Satz hatte er die Lacher auf seiner Seite: „Am Eingang bin ich gefragt worden, ob ich kein Navi hätte. Doch habe ich, auf dem Handy. Aber wenn dauernd angerufen und gefragt wird, wo ich bleibe, dann nützt es mir nichts.“ Schon bald verwandelte sich Andreas Neumann in Mimik, Gestik und vor allem der Stimme in den legendären Heinz Erhardt, zu dessen Repertoire auch Scherzfragen gehörten, etwa: „In welchem Monat kommen in China die meisten Kinder zur Welt? Antwort: „Im Neunten.“ Oder: „Presst du eine Apfelsine, gibt es Apfelsaft. Presst du eine Nonne, gibt es Klosterfrau Melissengeist.“ Und natürlich gab es immer wieder die Anmerkung „Noch‘n Gedicht“ oder auch „Was bin ich doch wieder für ein Schelm heute“.