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Kunrau Kamera soll für Sicherheit sorgen

Nach der dritten Zerstörung der Zaunumrandung vor dem Kunrauer Schloss will die Stadt zeitnah eine Videoüberwachung installieren.

Von Henning Lehmann 23.01.2020, 10:20

Kunrau l Ortsbürgermeister Uwe Bock ist empört, dass am Wochenanfang zum dritten Mal in Folge die Pollerumrandung mit den Ketten am Kunrauer Schlossvorplatz an einer Stelle entfernt wurden. Wie der Mitarbeiter der Kunrauer Außenstelle der Stadtwirtschaft, Eckhard Bromann, betonte, war es nach August und September 2019 das dritte Mal, das Unbekannte den Poller mit einem Spezialwerkzeug entfernten und auch die dazugehörigen rot-weißen Metallketten mitnahmen.

Erst für das Drömlingsfest im Juni 2019 wurde die Umrandung neu aufgestellt, um das Parken der Besucher zum Event auf den Bordsteinkanten zu verhindern. Das hat auch gut funktioniert. Doch in der Zeit danach gab es mit dem jüngsten Diebstahl insgesamt drei Vorfälle. Wie Kerstin Trittel vom städtischen Bau- und Liegenschaftsamt vor Ort betonte, kostet die Schadensregulierung des Pfeilers und der Ketten jedes Mal etwa 600 Euro. Und das Geld muss die Stadt aus eigener Tasche bezahlen, weil die Versicherung für Vandalismus finanziell nicht aufkommt. Das Parkverbot ist auch auf den aufgestellten Schildern deutlich gekennzeichnet. Eines haben die Unbekannten, neben den Pollerpfeilern mit der Kette, auch abgeschnitten und mitgenommen.

Um den oder die Täter zukünftig ausfindig machen zu können, wird die Stadtverwaltung eine Videoüberwachung für das über einen Hektar große Areal zeitnah installieren, informierte Kerstin Trittel. Die dafür notwendigen Anträge und Formalitäten wird die Rathaus-Mitarbeiterin in den kommenden Tagen einreichen und die Bestellung für eine Videoanlage auslösen. Denn das Gelände nördlich des Schlosses gehört der Stadt. Sie hat es vor einigen Jahren gekauft. Aus diesem Grund darf der Eigentümer der Fläche auch eine Videoüberwachung anbringen.

Ortsbürgermeister Uwe Bock ist verärgert, dass es immer wieder zu Zwischenfällen auf dem früheren Gutshof, der 1996 komplett abgerissen wurde, kommt. „Das Gelände ist fremder Grund und Boden. Und da ist Parken verboten. So geht das nicht“, stellt Uwe Bock klar. Ihm ist bekannt, wer das Areal nutzt. Und das nicht nur zum Parken von Autos und anderen Fahrzeugen. Auch Heu wurde auf der Fläche wochenlang gelagert, sodass die Mitarbeiter der Klötzer Stadtwirtschaft im Vorjahr ein zweites Mal nach Kunrau fahren mussten, um die Rasenfläche, wo das Heu gelagert wurde, zu mähen.

Einig sind sich Eckhard Bromann und Uwe Bock auch darin, dass die oder der Täter beim Abtrennen des Pollerrohres Spezialwerkzeug, wie es unter anderem Sanitär- und Heizungsmonteure sowie Garten- und Landschaftsbauer verwenden, benutzt haben. Denn an dem entwendeten Rohr ist kein Grad und auch keine Metallspäne zu sehen. Dieselbe Vorgehensweise der Diebe ist auch an dem Verkehrsschild festzustellen.

Den jüngsten Vorfall hat Kerstin Trittel auch bei der Klötzer Polizei gemeldet. Doch wie bei den beiden anderen Diebstählen im Vorjahr haben die Beamten keine Täter ermitteln können. Das soll sich nach der Installierung der Videoüberwachung ändern.

Geplant ist, sagt Ortsbürgermeister Uwe Bock, dass später auf dem Schlossvorplatz ein Baugebiet für Eigenheime im Zuge des Bodenneuordnungsverfahrens entstehen soll. Doch das wird noch einige Zeit in Anspruch nehmen. Dann wäre auch die Videoüberwachung wieder hinfällig.

Doch jetzt wird sie in den kommenden vier Wochen angebracht, wie Kerstin Trittel vor Ort sagt. Sie vermutet, dass die drei Diebstähle vielleicht eine Art stiller Protest von Einheimischen sind, die etwas gegen die Einzäunung und das Parkverbot haben.