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Landesstraße 19 Ärger bei geplanten Radwegbau

Der Lückenschluss des Radweges zwischen Bandau und Klötze lässt auf sich warten. Grund sind Komplikationen beim Flächenkauf.

Von Markus Schulze 04.07.2019, 06:00

Klötze l Es war im Jahr 2012, als entlang der Landesstraße 19 zwischen Bandau und Klötze ein Radweg errichtet wurde. Die Arbeiten dauerten damals drei Monate und fanden auf einer Länge von 3,3 Kilometern statt. Doch am Abzweig nach Nesenitz endet der Radweg. Wer mit dem Rad weiter nach Klötze fahren möchte, muss entweder auf die viel befahrene L 19 ausweichen und sich die Fahrbahn mit Autos und Lastwagen teilen oder den wesentlich längeren Schleichweg über Klötze-Nord nutzen. Denn der Lückenschluss nach Klötze fehlt noch immer. Dass sich die Maßnahme so lange hinzieht, sorgte auch schon im Klötzer Stadtrat für Verärgerung und Unverständnis.

„Das Thema ist diffizil“, sagt Manfred Krüger, Regionalbereichsleiter der Landesstraßenbaubehörde, im Gespräch mit der Volksstimme und informiert, dass bis nach Klötze noch ein 1674 Meter langer Abschnitt fehle. Der Bau selbst sei nicht das Problem, allerdings gestalte sich der Flächenkauf als zähe Angelegenheit, weil man sich zum Teil mit Erbengemeinschaften auseinandersetzen müsse. „Die sind auf der ganzen Welt verstreut, in den USA, in Kanada, und müssen erstmal ausfindig gemacht werden“, erklärt er. Nach deutschem Recht habe das Eigentum einen hohen Stellenwert. „Deshalb müssen wir den Nachweis erbringen, mit jedem gesprochen zu haben. Das kostet viel Zeit und Mühe“, weiß Krüger und betont, dass die Landesstraßenbaubehörde „mit Hochdruck“ an Lösungen arbeite und sich „vordergründig“ damit befasse.

Das Baurecht für den Radweg-Lückenschluss sei laut Krüger längst hergestellt und könne auch nicht verfallen, weil zwei Drittel der Maßnahme bereits umgesetzt seien. Das Baurecht sei auch Voraussetzung für ein Enteignungsverfahren, das aber erst in Betracht käme, wenn mit den Eigentümern keine Einigung erzielt werden könne.

Theoretisch denkbar wäre es auch, die Straßenseite zu wechseln und den Rest des Radweges dort zu bauen. „Aber dann würden wir wieder bei Null anfangen“, erläutert Krüger und verweist auf Vermessungen, Baugrunduntersuchungen und Naturschutzbelange, die berücksichtigt werden müssten. All das nehme durchschnittlich fünf Jahre in Anspruch.

Darum ist der Regionalbereichsleiter davon auch nicht sonderlich begeistert. „Es nützt nichts. Wir müssen jetzt hartnäckig bleiben und die Sache durchziehen, auch wenn es noch ein Jahr dauert.“ Das für 2019 eingestellte Geld werde dann immer noch zur Verfügung stehen. Manfred Krüger rechnet für den Lückenschluss des Radweges mit Kosten in Höhe von 500.000 Euro.