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Lesung Ein Schriftsteller zum Anfassen

Schriftsteller Wolfram Eicke war in der Kunrauer Grundschule zu Gast. Er las aus seinem neuen Roman vor.

Von Markus Schulze 30.11.2017, 20:00

Kunrau l „Moin, moin“, auf typisch norddeutsche Art begrüßte Wolfram Eicke sein Publikum in der Kunrauer Grundschule. Der gebürtige Lübecker befindet sich momentan auf einer kleinen Stippvisite in der Altmark. Am Donnerstag machte er die Bekanntschaft mit Grundschülern aus Kunrau und Beetzendorf. Dabei erfuhren die Kinder, was ein Autor eigentlich macht. „Ich denke mir Geschichten aus, schreibe sie auf und wenn ich Glück habe, werden daraus Bücher gedruckt oder Beiträge im Radio gesendet“, erklärte der 62-Jährige. Aus manchem seiner Werke sind – bisweilen in Zusammenarbeit mit Liedermacher Rolf Zuckowski – sogar Musicals entstanden, wie bei „Der Notenbaum“, „Der kleine Tag“, „Traue deinen Augen nicht“ und „Das silberne Segel“, wie Eicke berichtete. Er selbst ist ebenfalls ein leidenschaftlicher Musiker. „Ich finde, mit Liedern kann man Geschichten erzählen.“

Oder auch mit der Stimme. So las Eicke den Grundschülern aus seinem neuen Roman vor, der noch nicht veröffentlicht ist. „Ich bin gespannt, was ihr dazu sagt.“ In dem Manuskript geht es um einen 13-Jährigen, der mit Nachnamen von Hausen heißt. Da er eine blühende Fantasie hat, nennen ihn alle „Münchhausen“, so wie den Lügenbaron. Eines Tages wird der Junge von einem unbekannten Mann in einen Hauseingang gezerrt und bedroht. Er solle bloß niemandem erzählen, was er gesehen hat. Der Junge bekommt es mit der Angst zu tun und zaubert den Fremden mithilfe eines Medaillons, das er von seiner Mutter geschenkt bekommen hat, einfach weg. Denkt er jedenfalls. So weit, so gut. Doch plötzlich interessiert sich auch die Polizei für ihn, da der Unbekannte in einen Raubüberfall auf ein Anitquitätengeschäft verwickelt gewesen sein soll. Der Junge kann sich das alles nicht erklären. Was hat er damit zu tun? Warum glaubt ihm keiner, dass er mit dem Mann noch nie zu tun hatte? „Du hast einen schlechten Umgang und bringst dich dauernd in Schwierigkeiten“, zürnt sein Vater. Der Junge ist sauer. Am liebsten würde er abhauen.

Das ist das Ende des ersten Kapitels. „Wollt ihr noch mehr hören?“, fragte Eicke. „Jaaa“, riefen die Grundschüler.