1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Klötze
  6. >
  7. Kleinannahmestelle eher schlecht genutzt

Müllentsorgung Kleinannahmestelle eher schlecht genutzt

Die Kleinannahmestelle für Abfälle in Oebisfelde wird knapp einen Monat nach der Eröffnung mehr schlecht als recht angenommen.

Von Harald Schulz 10.11.2016, 02:00

Oebisfelde l Die beiden Mitarbeiter des Eigenbetriebs „Abfallentsorgung Ohrekreis“, Peter Thal und Ramona Ruhbaum, stehen sich dienstags und donnerstags von 13 bis 18 Uhr förmlich die Beine in den Bauch. Nur wenige Anliefernde verirren sich zur Kleinannahmestelle, um Kleinelektrogeräte, Bauschutt, Laub oder Sträucher abzuliefern. Immerhin machen die Mengen an Laub noch den größten Teil der Anlieferungen aus, weiß Thal. Allerdings stehen diese Anlieferungen in keinem Verhältnis zu denen, die in Haldensleben oder Wolmirstedt in diesen Tagen von Bürgern zu den dortigen Annahmestellen transportiert werden.

Dabei wird die Anlieferung von Laub und ähnlichen biologischen Abfallprodukten äußerst kulant gehandhabt, informiert Abfallberater Jörg Reinemann. Denn: Grundsätzlich besteht der Zwang für die Vorhaltung von mindestens einer Bio-Tonne. Und nur wer nachweislich im Besitz einer solchen Tonne ist, darf auch beispielsweise Laub bei der Kleinannahmestelle abliefern.

Von diesem Zwang kann man sich allerdings befreien lassen, heißt es von Reinemann. Das bedeutet jedoch bei Verzicht auf die Bio-Tonne, dass die davon befreite Person alle biologischen Abfallprodukte selbst ordnungsgemäß verwertet, so der Abfallberater.

Greift ein Bürger auf die Möglichkeit zurück, einen Bio-Abfallsack zu nutzen, um sein Laub auf diesem Wege an die Straße zu stellen und von der Abfallentsorgung abholen zu lassen, auch dann muss die Person der Nutzer einer Bio-Tonne sein, informiert Reinemann. „Das ist alles eine ausgefeilte Angelegenheit, die jedoch in der Praxis so einfach nicht durchzusetzen ist“, weiß auch der Abfallberater.

Fakt ist jedoch, dass für jede Anlieferung bestimmte Gebühren zu zahlen sind. Die sind im Verhältnis gering, garantieren dem Anliefernden zudem eine ordnungsgemäße Entsorgung. Doch da scheint der besagte Hase im Pfeffer zu liegen, meint auch Servicekraft Thal. Ihm wurde schon direkt ins Gesicht gesagt, dass die Laubannahme der Kleinannahmestelle viel zu teuer ist. Kleinmengen liegen jeweils im einstelligen Euro-Bereich, wundert sich Thal über solche Äußerungen.

Möglicherweise liegt es aber auch daran, dass seit Jahrzehnten Laub in Säcken von der Straße weg abgeholt wurde, ist eine andere Vermutung. Es werden nämlich seit einiger Zeit wieder mit Laub gefüllte Plastiksäcke an den Straßen abgestellt. Doch die werden stehen bleiben, wenn der Besitzer sie nicht selbst entfernt. Der Stadt obliegt die Entsorgungspflicht nicht, das ist Landkreissache, heißt es von Ordnungsamtsleiter Detlef Meyer von der Stadtverwaltung.