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Museum Ministerin in Böckwitz zu Besuch

Justizministerin Anne-Marie Keding besuchte am Donnerstag das Museum in Böckwitz. Sie war vom Engagement vor Ort begeistert.

Von Markus Schulze 13.05.2017, 03:00

Böckwitz l Hoher Besuch stellte sich am Donnerstag im Böckwitzer Museum ein. Auf Einladung des hiesigen CDU-Landtagsabgeordneten Uwe Harms drehte die sachsen-anhaltinische Justizministerin Anne-Marie Keding eine Runde durch seinen Wahlkreis und schaute dabei am späten Nachmittag auch im Doppeldorf vorbei. „Ich will ihr ein Stück meiner Heimat zeigen“, sagte Uwe Harms.

Kaum auf dem Gelände des Böckwitzer Museums angekommen, wollte es Uwe Harms nicht versäumen, der Vorsitzenden des dortigen Museumsvereins, Ingrid Schumann, einen Blumenstrauß zu überreichen. Als Dankeschön für ihr großes ehrenamtliches Engagement zum Erhalt des Museums. Zwischen sechs und zwölf Stunden verbringt Ingrid Schumann nach eigenen Angaben tagtäglich auf dem Areal, um alles in Schuss zu halten. Zwar hat der Museumsverein auf dem Papier 33 Mitglieder, doch bleibt das Gros der Arbeit zumeist an Ingrid Schumann und ihrem Mann Reiner, der kein Mitglied im Verein ist, hängen, wie Anne-Marie Keding erfuhr.

Die Justizministerin wurde zunächst in die Ausstellung geführt. Informationen gab es hier von Uwe Harms, während sich Ingrid Schumann im Hintergrund hielt. „Ich komme aus Niedersachsen. Nicht, dass ich was durcheinanderbringe. Dafür haben wir andere Leute.“

Uwe Harms fielen die Erläuterungen aber nicht schwer. Schließlich hat er als Kind die Ferien und so manches Wochenende bei seinen Großeltern im nahen Steimke verbracht, wie der Klötzer erzählte. Das Umfeld der Grenze gehörte gewissermaßen zu seinem Spielplatz. „Wir sind immer so dicht ran, wie es ging“ und auch in der Kompanie der Grenztruppe kannte er sich aus. „Meine Tante war da Köchin.“

Für ihn als kleinen Jungen, so betonte Uwe Harms, war die Grenze ein Stück weit Normalität. Es bekümmerte ihn nicht weiter. Ganz im Gegensatz zu den Erwachsenen, „die in ihrem Leben eingeschränkt waren“ und sich im Laufe der Jahrzehnte auch an immer strengere Vorgaben gewöhnen mussten.

Ingrid Schumann erklärte der Ministerin – und auch dem anwesenden Vize-Landrat Eckhard Gnodtke – dass ein Großteil der im Museum präsentierten Exponate eigentlich dem Museums- und Heimatverein aus Brome gehören und im Grunde nur ausgeliehen sind. Umso mehr wird darauf geachtet, dass den Stücken nichts passiert. Allerdings ist es in den Ausstellungsräumen, die sich in einer Scheune befinden, vor allem im Winter ziemlich kalt, weil eine Heizung fehlt. Jedoch scheiterten bisher alle Versuche, für bauliche Maßnahmen an Fördermittel zu gelangen, da der Museumsverein nur Mieter und nicht Eigentümer des Grundstückes ist. Ingrid Schumann erinnerte daran, dass der Sinn und Zweck des Böckwitzer Museums allseits anerkannt wird. „Aber wenn man das hier erhalten will, muss von der Politik mehr kommen“, wünschte sie sich.

Anne-Marie Keding war vom Böckwitzer Museum jedenfalls sichtlich beeindruckt: „Das Museum erinnert. Und das ist ganz wichtig“, machte sie deutlich.