Nähen Handarbeit 2.0

Eine „Nählan-Party“ hat am Wochenende in Kusey stattgefunden. Daran nahmen Frauen aus Sachsen-Anhalt und Niedersachsen teil.

Von Harald Tüllner 14.11.2016, 17:00

Kusey l Lan-Partys kennt man eigentlich von Computerspielern. Sie treffen sich, um Kämpfe auszutragen und Siege zu erringen. Ganz anders war das am Sonnabend im evangelischen Landjugendzentrum (elz) in Kusey. Hier trafen sich mehr als ein Dutzend junge Frauen. Auf den Tischen standen keine Computer, sondern Nähmaschinen und Zubehör für Handarbeiten. „Das ist unsere zweite Nählan-Party in diesem Haus“, erklärte Josefine Zander. „Das erste Treffen fand vor gut einem Jahr statt. Es hat allen viel Spaß gemacht, sodass wir ein weiteres Treffen vereinbarten.“ Im Gemeinderaum des elz stellten die Frauen die Tische zusammen. Darauf platzierten sie ihre Nähmaschinen. Daneben blieb noch genügend Platz, um Stoffe zuzuschneiden. Jede Näherin hatte ihr eigenes Stück mitgebracht, an dem sie bereits zu Hause gearbeitet hatte. Josefine Zander schnitt die Teile eines Pferdchens aus. „Das hat sich meine Tochter gewünscht“, erklärte sie beim Zuschneiden.

Die Frauen kamen aus Orten in Sachsen-Anhalt und Niedersachsen: Brunau, Immekath, Salzwedel, Wolfsburg und sogar eine Näherin aus Celle war angereist.

„Vor einem Jahr hatte ich im Internet meine Idee erläutert“, erinnerte Josefine Zander. „Im Oktober 2015 hatten wir uns dann in Kusey erstmals getroffen. Dass nun ein ganzes Jahr vergehen musste, bevor die zweite Party stattfindet, ist nicht zu ändern. Im Sommer ist es schlecht, alle unter einen Hut zu bekommen, und die Zeit verging eigentlich recht schnell“, erklärte sie.

„Die Nählan-Party ist kein Kurs, in dem einzelne Arbeitsschritte schulmäßig erläutert werden“, machte die Kuseyerin klar. „Jede von uns arbeitet an ihrem Projekt. Ein Erfahrungsaustausch ist aber willkommen.“ Der Erfahrungsaustausch reicht von handwerklichen Fragen bis hin zu technischen, wenn mal eine Maschine nicht funktioniert.

Die Organisatorin der Party hat das Nähen auch nicht berufsmäßig gelernt. „Nach der Geburt meines Sohnes vor sechs Jahren habe ich damit angefangen und mir alles selbst erarbeitet“, erzählte Josefine Zander. Inzwischen kann sie schon so manchen Tipp geben, wenn Fragen auftauchen.

An den Tischen wurde weiter gearbeitet. Bis in den späten Abend hinein sollte die Party andauern.