1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Klötze
  6. >
  7. Tankstelle und Drogerie in Sicht

Oebisfelde stärken Tankstelle und Drogerie in Sicht

Wirtschaftsförderer Peter Schorlemmer sieht gute Chancen, dass die Stadt eine Tankstelle und einen Drogeriemarkt dazugewinnen kann.

Von Harald Schulz 21.06.2016, 21:00

Oebisfelde l Noch sind es Sondierungsgespräche, die der Wirtschaftsförderer für die Stadt Oebisfelde-Weferlingen führt. Doch Peter Schorlemmer ist guter Dinge, dass die Stadt Oebisfelde in absehbarer Zeit um eine Tankstelle und einen Drogeriemarkt reicher sein kann.

Die größten Aussichten für eine Neuansiedlung bestehen für die Tankstelle, schätzt der Wirtschaftsexperte der Stadtverwaltung ein. Überraschenderweise beabsichtigt der Investor aus Braunschweig sich mit der Anlage nicht an die Peripherie der Stadt, sprich an die Umgehungsstraße anzusiedeln, sondern die Tankstelle innerstädtisch zu platzieren. Nach Einschätzungen des Investors, so Schorlemmer, sieht der kein ausreichendes Kundenpotenzial für eine Tankstelle an der B 188 N zwischen Oebisfelde und Wolfsburg. „Die Nähe zur Großstadt würde das Tanken auf Höhe von Oebisfelde nicht attraktiv genug für Autofahrer machen“, gibt Schorlemmer die Meinung des Investors wieder. Sehr wohl ist dieser aber an eine Tankmöglichkeit im Stadtbereich interessiert. Von solch einem Standort verspricht sich der Investor Rentabilität, freut es den Wirtschaftsförderer.

Schwieriger verhält es sich mit der Ansiedlung eines Drogeriemarktes, gibt Schorlemmer frank und frei zu. Auch bei dieser Ansiedlungsoption besteht bei der Nähe der Stadt Oebisfelde zum nahen Wolfsburg als industrieller Wirtschaftsstandort eher eine negative Wirkung, heißt es von dem Wirtschaftsfachmann. „Die Marktführer auf dem Drogeriesektor betreiben akribische Verbraucheranalysen. Und schaut man sich das Angebot von Wolfsburg und seinem sogenannten Speckgürtel an, so ist schnell zu erkennen, dass dort und in den Neubaugebieten die Zuwachszahlen für Umsatz und Gewinn gesehen werden“, erläutert Schorlemmer.

Dennoch führt er erste zarte Gespräche mit einem Drogerie-Discounter, der möglicherweise bereit wäre, eine Filiale in Oebisfelde zu eröffnen. „Seitens der Stadt warten wir schon lange auf solch eine Willensbekundung. Möglichkeiten, einem solchen Markt den notwendigen Platz anzubieten, bestehen im Stadtbereich, das haben unsere Recherchen und Gespräche ergeben“, sieht Schorlemmer von Seiten der Stadt keine Hemmnisse für diese Art der Neuansiedlung.

Eine weitere mögliche Neuansiedlung steckt noch komplett im Gedankengut von Schorlemmer. Das VW-Werk überlegt sich aktuell, ob die Dieselfahrzeugsparte für Personenkraftwagen überhaupt noch Zukunftsperspektiven besitzt. Hingegen beabsichtigt der Konzern verstärkt auf die Elektromobilität zu setzen. Deshalb will der VW-Konzern in naher Zeit ein eigenes Batterie-Werk bauen. „Das ist sicherlich ein großer Happen, der zudem einen niedersächsischen Standort erhalten soll“, schätzt Schorlemmer ein. „Doch wir in Oebisfelde besitzen im Vergleich zu Wolfsburg günstige und zahlreiche Gewerbeflächen. Noch dazu mit kurzen, schnellen und staufreien Anbindungen an das Hauptwerk, was echte Offerten darstellt. Über diese Möglichkeiten haben wir bereits die zuständigen Stellen bei VW informiert“, mutet Schorlemmer der Stadt durchaus eine gewisse Außenseiterrolle zu.

Für die wirtschaftliche Entwicklung bedarf es in der Einheitsgemeinde allerdings einen langen Atem, plädiert Schorlemmer für besonnene Entscheidungen, die gut vorbereitet sein sollten. „Dafür kann der gerade geschaffene Wirtschaftsbeirat als eine wichtige Stütze wirken. Wir werden unserer Unternehmerfrühstück daraufhin ausrichten“, meint der Wirtschaftsförderer.