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Orgelkonzert Die Königin hat ihre Stimme zurück

Eingeweiht wurde die Orgel in der Immekather Kirche nach der Restaurierung. Bernhard Vit und Alexander Pfeifer gestalteten ein Konzert.

Von Harald Tüllner 15.08.2017, 01:00

Immekath l Zirka drei Jahre haben die Immekather auf den Sonntag hingearbeitet – den Tag der feierlichen Einweihung ihrer Troch-Orgel nach der umfangreichen Restaurierung. Das Instrument von 1868 ist eines der größten des Orgelbauers aus Althaldensleben. Organist Bernhard Vit und Trompeter Alexander Pfeifer (beide aus Leipzig) stellten virtuos unter Beweis, welche Klangbreite und Musikstücke nun in Immekaths Gotteshaus möglich sind. Das Publikum in der voll besetzten Kirche war mehr als begeistert.

Zu Beginn des Konzertes würdigte Landrat Michael Ziche die Bemühungen des Gemeindekirchenrats, die rund 80.000 Euro Reparaturkosten aufzubringen. „Ich bin stolz als Einwohner von Immekath, einen Teil des Weges zur Restaurierung von außen miterlebt zu haben“, erklärte er und würdigte das Engagement von Erika Schultze sowie Friedhelm Klopp vom Gemeindekirchenrat.

Zuvor dankte Erika Schultze den vielen Sponsoren und Helfern. „Als ich den Kostenvoranschlag vor gut drei Jahren hörte, dachte ich, das schaffen wir nie. Doch Immekather Einwohner, Firmen und Betriebe, der Landkreis, die Stadt, die Kirche und schließlich mit 25.000 Euro die Sparkasse haben es möglich gemacht“, zeigte sie sich begeistert. Als die Flöten zu reinigen waren, kamen spontan 16 Leute in die Kirche, nannte Schultze ein Beispiel des Engagements.

Pfarrer Bernd Schulz dankte zu Beginn seiner Ausführungen Gott und ging unter anderem auf die Bemühungen von Friedhelm Klopp bei der Organisation der Konzertreihe Kulturkirche Immekath im Rahmen des Musiksommers ein. „Nun geht es darum, neben populärer Musik vor allem die Immekather Kirche zu einem Ort klassischer Orgelmusik weiterzuentwickeln. Mit dem heutigen Tag ist ein Anfang gemacht“, sagte er.

Eröffnet haben die Leipziger Musiker das Konzert mit der Ouvertürensuite D-Dur von Georg Philipp Telemann. Nach der Vorstellung der 15 Orgelregister mit den 771 Pfeifen als Klangbeispiele folgten Werke unter anderem von Johann Sebastian Bach, Richard Wagner und der Blues in B von Zsolt Gárdonyi, einem ungarischen Komponisten aus Würzburg, der dieses Stück extra für das Duo geschrieben hat.

Bereits 2016 hat es ein „Baustellenkonzert“, wie es Alexander Pfeifer nannte, gegeben. Dieses gestaltete er mit dem Organisten Frank Zimpel. Damals habe man erkannt, dass die Immekather Orgel ein schönes Instrument sei, wie schön aber, dass habe man erst jetzt festgestellt, zeigten sich die Musiker vom Ergebnis der Restauration der Salzwedeler Firma Jörg Dutschke begeistert.

Das war auch das Publikum, das mit stehenden Ovationen Zugaben forderte, bevor Andreas Lange, Mitarbeiter der Firma, ausführlich die umfangreichen Arbeiten erläuterte. Damit das Publikum am Orgelspiel auch virtuell teilhaben konnte, waren die Musiker über Videotechnik auf einer großen Leinwand zu sehen.