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Partnerstädte Lidzbark-Besuch auf der Kippe

Eine Kapelle aus Lidzbark will in 2017 die Breitenroder Blasmusiker besuchen. Doch das Treffen steht finanziell auf der Kippe.

Von Jens Pickert 15.12.2016, 02:00

Oebisfelde l Grund sind die Finanzen. Auf der Sitzung der Arbeitsgemeinschaft (AG)Städtepartnerschaft redete Ortsbürgermeisterin Bogumila Jacksch, zugleich Vorsitzende der AG, am Montagabend Klartext: „Für den geplanten Besuch wird es aus der Stadtkasse kein Geld geben. Nicht für die Kapelle und auch nicht für mit eingeladene Lidzbarker Stadträte.“

Die Kommune fahre wegen der äußerst angespannten Haushaltslage einen extremen Sparkurs. Unter anderem werden die Ausgaben für freiwillige Aufgaben, dazu zähle die Städtepartnerschaft, radikal beschnitten. So sollen nur noch zwei Prozent des Haushaltes für freiwillige Aufgaben zur Verfügung gestellt werden. Gestrichen sei bereits die Pro-Kopf-Pauschale. Sie betrug einmal zwei Euro pro Einwohner und wurde dem Ortschaftsrat zur Verfügung gestellt. Doch allein mit kommunalen Mitteln sei der Besuch der Polen sowieso nicht zu finanzieren. Schließlich würden zirka 55 Personen erwartet.

Ein Fördermittelantrag soll und muss gestellt werden. Dazu werden aber Eigenmittel benötigt. Die hat zumindest die Breitenroder Kapelle, eingespielt durch verschiedene Auftritte, parat. „Wir hatten nicht damit gerechnet, dass von der Kommune nichts kommt. Gedacht haben wir, dass zumindest für den Besuch der Lidzbarker Räte ein finanzieller Beitrag der Kommune fließt. Übernehmen können wir den nicht“, sagte Torsten Pioch, Vorsitzender der Breitenroder Kapelle.

Den fehlenden Eigenmittelanteil der Kommune beziehungsweise des Ortschaftsrates möchte AG-Chefin Bogumila Jacksch möglichst durch Spenden hereinbekommen. In absehbarer Zeit könne auch ein Städtepartnerschaftsverein, wie in anderen Städten bereits vorhanden, gegründet werden. Der AG-Leiterin ist wie allen Mitstreitern natürlich bewusst, dass der Fördermittelantrag das Zünglein an der Waage ist. Fließen keine oder zu wenig Fördermittel vom Land, muss der Besuch der Polen abgesagt werden.

Der Antrag in Höhe von 10 000 Euro, diese Zahl wurde am Montag genannt, soll nun in Kürze an die Staatskanzlei nach Magdeburg gehen. Mit einer Entscheidung sei frühestens im Februar zu rechnen.

Derweil werden die Planungen für den Besuch aus der Partnerstadt optimistisch vorangetrieben. Was mit den Gästen unternommen werden soll einschließlich Unterkunft und Verpflegung, ist so gut wie abgeklärt. Mit im Boot sitzt dabei auch die Naturparkverwaltung Drömling.