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Projekt Zukunftsschule aus Legosteinen

Ihren Titel "Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage" untersetzt die Beetzendorfer Sekundarschule mit Projekten.

Von Walter Mogk 22.05.2019, 09:00

Beetzendorf l Seit zehn Jahren trägt die Beetzendorfer Sekundarschule den Titel „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“. Und um diesen zu behalten, müssen jährlich Aktivitäten nachgewiesen werden, die sich mit dem Kampf gegen Rassismus und Gewalt und dem Einsatz für Toleranz, Vielfalt und Demokratie beschäftigen. „Die fließen in einen Rechenschaftsbericht ein, an dessen Erstellung auch die vier Neuntklässler der Arbeitsgemeinschaft Schule gegen Rassismus mitwirken“, erläuterte Schulsozialarbeiterin Birgit Lange.

In diesem Jahr kam die Idee auf, zwei Projekttage für alle Schüler und Lehrer durchzuführen. Dafür wurden 15 verschiedene Workshops organisiert, vier davon mit finanzieller Unterstützung aus dem Bundesprogramm „Demokratie leben“. So beschäftigten sich einige Schüler zusammen mit Jakob Beuchler vom Verein Miteinander mit dem Thema Fakenews, andere gestalteten einen Comic, in dem die im Grundgesetz verankerten Grundrechte vorgestellt wurden. „Die Schüler haben sich Gedanken darüber gemacht, was die Rechte für sie ganz persönlich bedeuten“, erklärte Lehrerin Doreen Hildebrandt. Eine selbst kreierte Comicfigur führt durch die einzelnen Verfassungsartikel.

In einem anderen Raum entstand mit Hilfe von Legofiguren und der Stockmotion-Technik ein zweiminütiger Trickfilm über die Schlichtung einer Schulhofprügelei. Echte Schauspielkunst war auf der Bühne in der Aula gefragt. Die Schüler übten ein Theaterstück ein, in dem sich bekannte Märchenfiguren plötzlich wegen ihrer Missetaten auf der Anklagebank wiederfanden. Ein zweites Stück beinhaltete eine Familienszene am morgendlichen Küchentisch in ihren zwei extremen Varianten.

Währenddessen tönte rhythmisches Trommeln vom Workshop der „Firedrummer“ mit Torsten Urban durch das Schulgebäude, und in der kleinen Sporthalle trainierten Schüler für ihre Hip-Hop-Darbietung, die ebenso wie alle anderen Ergebnisse der Projekttage zum Abschluss in der Aula präsentiert wurde. Im Innenhof der Schule waren die Graffiti-Künstler unter den Sekundarschülern in Aktion. Unter Anleitung von Bastian Gebler besprühten sie zwölf Leinwände mit selbst zusammengestellten Motiven zum Thema Vielfalt, die später die leeren Wände in den Fluren zieren sollen.

Auf dem Schulhof wurden „Humpelkästchen“ und Streetball-Markierungen aufgemalt, um noch mehr Möglichkeiten für eine aktive Pausengestaltung zu bieten. Und auch dem Unkraut in den Innenhöfen rückten die Schüler zu Leibe. Kreativität war in der Nähwerkstatt gefragt. Zehn Schülerinnen, die sich jeden Montag zur Arbeitsgemeinschaft Nähen zusammenfinden, fertigten aus selbst zurechtgeschnittenen Stoffen mit der Nähmaschine kleine Stoffbeutel und versahen sie mit Applikationen.

Andere kümmerten sich um Entwürfe für ein Schullogo. Welcher den Zuschlag erhält, darüber können alle Schüler mitentscheiden. Ein Bauwerk der besonderen Art entstand im Kunstraum. Hier konnten die Schüler aus jeder Menge Legosteinen nach ihren Vorstellungen die Schule der Zukunft bauen. Heraus kam ein großzügiges Gebäude mit angeschlossenen Sport- und Freizeitanlagen und sogar einem kleinen Streichelzoo.

Das Schöpfen und Gestalten von Papier und die Beschäftigung mit anderen Ländern und den Sitten ihrer Bewohner waren weitere Stationen der Projekttage. Für die Stärkung sorgte das Schüler-Kochteam, das in der Küche marokkanischen Kuskus und Kokosbällchen zauberte.