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Projekttag Die spaßige Seite der Physik

Technische Experimente konnten die Klötzer Sekundarschüler am Donnerstag ausprobieren. Zu Besuch war der Neugier-Express.

Von Tobias Roitsch 22.06.2017, 21:00

Klötze l Tritt man beim Fahrrad kräftig in die Pedale, kommt man mit dem Drahtesel schneller voran. Das ist bekannt. Ist das Fahrrad aber aufgebockt und kann sich nicht von der Stelle bewegen, lässt sich die Energie, die beim Treten freigesetzt wird, auch für andere Dinge nutzen. Etwa um Strom zu erzeugen. Mit diesem lässt sich dann prima eine Spielzeug-Eisenbahn in Bewegung setzen. Wie das funktioniert, erfuhren die Fünft- und Sechstklässler der Klötzer Ganztagssekundarschule Dr. Salvador Allende am Donnerstagvormittag bei einem besonderen Physik-Projekt. Und was noch wichtiger war: Die Mädchen und Jungen konnten die Sache mit dem Fahrrad und der Spielzeug-Bahn selbst ausprobieren.

Möglich machte das der Neugier-Express, der in der Klötzer Sekundarschule zum ersten Mal Halt machte. Auf dem Schulhof hatten Nils Tiebel und seine Frau Silke, Betreiber vom Express, insgesamt zwölf Stationen zum Ausprobieren und Staunen aufgebaut. Aufgeteilt in zwölf Gruppen machten sich die 100 Schüler daran, die Geheimnisse der Physik zu entschlüsseln. „Hier können die Kinder die technischen Zusammenhänge erleben“, erklärte Nils Tiebel, der mit seiner Frau aus Freiberg in Sachsen nach Klötze gekommen war. Unterwegs waren die beiden mit ihren Exponaten schon häufiger in der Altmark, etwa in Apenburg und Beetzendorf. Und auch auf Volksfesten sind sie zu erleben, so Tiebel, der eigentlich Sozialpädagoge ist. Sein Wissen über die Physik stamme aus seiner eigenen Schulzeit. Die Stände seien alle selbst erdacht.

Die Stationen, so das Ziel, sollen den Mädchen und Jungen zeigen, dass Technik Spaß mache und das Leben erleichtern könne. Die jungen Teilnehmer sollen sich beim Ausprobieren auch fragen, welche Zusammenhänge dahinter stecken. So ließe sich Physik auf die spielerische Art erlernen.

Ungefähr eine Viertelstunde hatten die Schüler dafür pro Station Zeit. Darunter waren viele Objekte aus dem Bereich der erneuerbaren Energien. Sonnenkollektoren, kleine Windkraftanlagen, das Modell eines Wasserkraft-Pumpspeicherwerkes und noch einiges mehr war auf dem Schulhof aufgebaut. Und die Sachen funktionierten wie ihre großen Vorbilder.

Doch damit nicht genug: Wie ein Flaschenzug aufgebaut ist, erfuhren die Sekundarschüler ebenfalls – und konnten sich selbst davon überzeugen, dass er das Heben von Lasten erleichtert. Mit einem Zug am Seil konnten sie einen Mitschüler, der auf einem Sitz Platz genommen hatte, problemlos anheben. Geschicklichkeit war beim Spiel „Heißer Draht“ gefragt, das es auch in einer großen Version gab. Dabei waren die Drähte parallel angeordnet. Das Spiel war damit doppelt schwierig.

Ein paar Meter weiter katapultierte eine Maschine den Kindern Bonbons entgegen, wenn sie mit einem Ball ein kleines Brett trafen. Stromkreise konnten gesteckt und Seemannsknoten gemacht werden. Eine Waage verdeutlichte, wie die Kinder den Energiehaushalt ihres Körpers ins Gleichgewicht bringen können. Kleine Gewichte wurden dafür in die Waagschalen gelegt, auf der einen Seite welche für die gegessenen Lebensmittel, auf der anderen für die ausgeübte Tätigkeit. Um die Energie, die in einem Glas Cola steckt, zu verbrennen, müsste man schon eine Stunde Staubsaugen, erfuhren die Kinder.