Einstimmig für das Erdkabel

Beetzendorf l Beetzendorfs Bürgermeister Lothar Köppe als Oberhaupt einer der von der geplanten 110-kV-Freileitung betroffenen Gemeinden hatte sie gefordert, jetzt lag sie fertig auf dem Tisch des Verbandsgemeinderates: die Resolution, mit der die Ausführung als Erdkabel über die gesamte Distanz von Tylsen nach Kunrau verlangt wird. „Das Thema geht uns alle an. Wir sollten nicht nur an die Bürger in den Gemeinden denken, die von der Leitung unmittelbar betroffen sind“, warb Köppe, der gemeinsam mit seinem Kuhfelder Kollegen Frank Leskien federführend an dem Papier mitgearbeitet hat, um Zustimmung.

Doch nicht alle konnten sich zu einem Ja durchringen. Rohrbergs Ortschef Bernd Schulz sah eine Positionierung des VG-Rates zu dem Thema kritisch. „Das könnte ein Präzedenzfall werden. Als nächstes steht dann die Bürgerinitiative auf der Matte und fordert, dass wir uns gegen den Windpark bei Siedenlangenbeck aussprechen“, warnte er. Nichtsdestotrotz sehe er auch im Erdkabel die bessere Lösung.

VG-Ratsvorsitzender Fritz Kloß regte an, über den Resolutionstext noch einmal in den Fraktionen zu sprechen, ehe er dem Rat zur Beschlussfassung vorgelegt wird. Doch dieser Wunsch fand keine Mehrheit. „Wir haben genug darüber gesprochen und sollten die Verabschiedung der Resolution nicht weiter hinausschieben. Sie hat Hand und Fuß, lasst sie uns beschließen“, forderte der Hohentrammer Rainer Klinzmann.

Auch die Diesdorferin Angelika Scholz sprach sich für die Resolution aus. „Wir sind für unsere Bürger in der gesamten Verbandsgemeinde gewählt worden und würden ein gutes Zeichen setzen, wenn wir den Text so verabschieden“, erklärte sie. Letztlich stimmten sieben Ratsmitglieder für das Papier, fünf enthielten sich.

In großer Zahl präsent waren während der Sitzung auch die Mitglieder der Bürgerinitiative (BI) Pro Erdkabel, die die Entscheidung des Rates mit Beifall bedachten. Dirk Frenzel, einer der BI-Sprecher, forderte die VG auf, im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens beim Landesverwaltungsamt notfalls auch Widerspruch gegen die Freileitung einzulegen.