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Ratsbeschluss Sozialraum wird ein festes Gebäude

Jetzt ist es entschieden: Der Sozialraum für die Gemeindearbeiter auf dem Ex-Forsthof in Beetzendorf soll ein massiver Bau werden.

Von Walter Mogk 15.04.2018, 03:00

Beetzendorf l Container oder fester Bau - diese Frage stellte sich den Beetzendorfer Gemeindevertretern am Donnerstagabend bereits zum zweiten Mal, als es um den dringend benötigten Sozialraum mit sanitären Anlagen für die Gemeindearbeiter auf dem ehemaligen Forsthof ging. Nachdem die erste Abstimmung vor einigen Wochen aufgrund möglicher Überschreitung der im Haushalt festgelegten Mittel für die Investition vertagt wurde, hatte das Bauamt neue Vergleichszahlen für die beiden Alternativvarianten eingeholt.

Die bisherigen Zahlen waren nicht vergleichbar, da dem 30 Quadratmeter großen Container ein 60 Quadratmeter großer Massivbau gegenübergestellt wurde. „Jetzt sind wir von jeweils 33 Quadratmeter für beide Varianten ausgegangen“, erläuterte Bauamts-Mitarbeiterin Silke Zander. Bei den nötigen Erdarbeiten für den Container habe man Erfahrungswerte von 2015 zugrundegelegt, als die Verbandsgemeinde Beetzendorf-Diesdorf einen solchen für den Beetzendorfer Hort aufstellen lassen hat. Alles in allem komme man unter dem Strich auf 73.124 Euro für die Containervariante.

Demgegenüber stehen geschätzte Kosten von 98.600 Euro für ein massives Gebäude. „Wobei wir nicht wissen können, was die Ausschreibung letztlich ergibt. Im Moment diktieren die Firmen die Preise“, erklärte Silke Zander. Die Bauamts-Mitarbeiterin verwies darauf, dass bei der Container-Lösung innerhalb von sieben bis zehn Jahren die Errichtung eines Überdaches notwendig sein wird. „Dann sind die Dachrinnen durchgerostet und die Entwässerung, die innerhalb der Containerwände verläuft, funktioniert nicht mehr richtig“, verwies sie auf Erfahrungen, die die Salzwedeler Kindertagesstätte „Max und Moritz“ mit ihrem Container gemacht habe.

Für Beetzendorfs Ratsherrn Dietmar Sommer war deshalb klar, dass nur ein massiver Bau in Frage kommt. „Die Differenz von 18.000 Euro ist weg, wenn wir das ohnehin nötige Dach berücksichtigen“, meinte er. Zudem sehe er keine zusätzlichen Vorteile in der Contai- nerlösung, die desweiteren eine kürzere Lebensdauer aufweisen würde.

Der Jeebener Thorsten Massel hielt dagegen, dass es sehr wohl gute Erfahrungen mit Sozialcontainern gebe. Das habe er im Gespräch mit dem Geschäftsführer eines Betriebes festgestellt. „Wenn man unbedingt möchte, kann man aber auch alles ausschließlich negativ sehen“, kritisierte er.

Für Bürgermeister Lothar Köppe standen weniger die Kosten für die Errichtung des Sozialraums als vielmehr die Folgeausgaben im Mittelpunkt. „Die müssen aus dem Ergebnishaushalt bezahlt werden und sollten deshalb so gering wie möglich gehalten werden, damit er ausgeglichen werden kann“, erklärte er. Bei einem festen Bau sehe er dafür bessere Chancen. Der Hintergrund: Hier könnte eine Holz- und Kohleheizung installiert werden, während der Container mit einer Elektroheizung ausgestattet wäre. Die Betriebskosten wären wohl höher. Dass eine Containerlösung mehr Flexibilität bedeuten würde, sollte der Standort des Gemeindewirtschaftshofes einmal aufgegeben werden, spielt für Lothar Köppe keine Rolle. „Das dürfte vom Tisch sein, der Standort wird bleiben“, stellte er klar. Schließlich gebe es von der Verbandsgemeinde in absehbarer Zeit kein grünes Licht für den viel diskutierten Neubau eines Feuerwehrhauses in Beetzendorf, für den der Forsthof als Platz möglicherweise in Frage käme.

Bei der anschließenden Abstimmung stimmten zwölf Ratsmitglieder für den festen Bau, lediglich vier gaben der Containervariante den Vorzug. „Damit ist die Sache entschieden, und wir können loslegen“, zeigte sich Lothar Köppe erleichtert.