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Reformationsfest Glaube kennt keine Grenzen

Christen feierten im Klötzer Altmarksaal ein Reformationsfest. Mit dabei waren auch Gäste aus Südkorea.

Von Tobias Roitsch 01.11.2018, 05:00

Klötze l Wer von Klötze aus nach Südkorea reisen will, der muss einen weiten Weg zurücklegen. Wie viele Kilometer es sind, das wusste Klötzes Pfarrer Michael Nolte am Mittwoch beim Reformationsfest im Altmarksaal zu berichten. Laut Routenplaner seien es gut 8200 Kilometer – Luftlinie. Auf dem Landweg würde die Strecke, die zurückgelegt werden muss, rund 11.000 Kilometer betragen, sagte er den mehr als 140 Teilnehmern, die im fast voll besetzten Saal Platz genommen hatten.

Diesen weiten Weg haben einige Frauen und Männer aus Südkorea auf sich genommen. Die Gruppe von Theologiestudenten um Professor Ku Cha-Yong, sein Fachgebiet ist das Alte Testament, der an der Juan International University in der südkoreanischen Hauptstadt Seoul lehrt, verlieh dem diesjährigen Reformationsfest ein internationales Flair. Außerdem beteiligten sich die Gäste an der Gestaltung des Programms. Als zwölfköpfiger Chor sangen sie Lieder, darunter auch „Ich lobe meinen Gott“ – auf Deutsch. Deutsch sprach auch Ku Cha-Yong, als er die Predigt hielt. Dabei orientierte er sich am Motto des Festes „Seid ihr frei?“. Er sprach über die Freiheit, die Jesus den Christen gebracht habe. „Ich denke, wir können die Freiheit absolut genießen“, lautete eine Aussage des Professors.

Angekommen seien die Gäste aus Südkorea am Dienstag, wie es hieß. Den Kontakt hergestellt hat der Beetzendorfer Pfarrer Joachim Geis, der zusammen mit Ku Cha-Yong in Bonn Theologie studiert hat, wie er sagte. Der Professor sei schon öfters mit Studenten in Deutschland unterwegs gewesen, nun stehe wieder eine Reise auf den Spuren Luthers an. Wittenberg, Eisleben, Erfurt und Eisenach wollen sich die Gäste in drei Tagen anschauen. Als Joachim Geis davon erfuhr, habe er seinen koreanischen Kollegen angeboten, auch in Klötze Station zu machen und an dem Fest teilzunehmen. „Das ist ein schöner Startpunkt für die Gruppe“, ist sich Geis sicher, der die Besucher begleiten werde.

Für die musikalische Begleitung des Festes sorgte der Salzwedeler Kantor Roland Dyck mit einer Gruppe von Bläsern aus verschiedenen Gemeinden des Kirchenkreises. Immer wieder ließen sie verschiedene Melodien erklingen.

Aufgebaut waren außerdem mehrere Stände, an denen Vereine und Organisationen sich und ihre Arbeit vorstellten. Mit dem Mikro in der Hand ging der Rohrberger Pfarrer Gottfried Vogel – er gestaltete das Programm des Nachmittags gemeinsam mit seinen Kollegen Michael Nolte, Joachim Geis und Andreas Henke aus Apenburg – von Stand zu Stand und fragte nach, was dort geboten wird. Vertreten waren die Brüder vom Kloster Dambeck, die Kalender mitgebracht hatten. Vorgestellt wurde nebenan die Aktion „Weihnachten im Schuhkarton“, es gab Informationen zum Männerfrühstück, die Rumänienhilfe präsentierte sich, ebenso die Diakonische Flüchtlingshilfe.

Am Stand von Michael Nolte konnten mit etwas Glück Preise gewonnen werden. Insgesamt 300 Lose mit jeweils einem Spruch darauf hatte er in seinem Beutel, bei 95 davon kamen die Gewinner-Worte Liebe, Gott oder Freiheit vor. Am Stand von der Evangelischen Familienbildungsstätte (EFA) in Klötze wurden einzelne Socken in Kürbisse verwandelt, es gab eine Buchpresse aus Luthers Zeiten zu bewundern. Vertreten war auch der Eine-Welt-Laden aus Lüchow mit einem Tisch. Der Ristedter Klaus Pacholik, Pfarrer in Ruhe, informierte über Israel. Kaffee und Kuchen wurden serviert, es wurde gesungen und gebetet. Ein Teil der Kollekte ist für das Gustav-Adolf-Werk bestimmt, wie es hieß.