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Reparatur Marder bringt Schützen in Geldnot

Der Klötzer Schützenverein braucht Geld für eine Reparatur. Der Zuschuss sorgte im Hauptausschuss für eine Debatte..

Von Tobias Roitsch 29.10.2017, 03:00

Klötze l Ursprünglich beantragt hatte der Verein dafür einen Zuschuss in Höhe von rund 4000 Euro. Das war Ende 2015. Die Stadt bat die Schützen daraufhin, ihren pauschalen Antrag zu konkretisieren. Geschehen ist das Mitte Juni 2016, also ein halbes Jahr später. Die Kosten betrugen nun plötzlich 14 600 Euro. Wenige Tage später stieg die Rechnung auf rund 20 000 Euro.

Neben Geld aus der Vereinskasse und Zuschüssen vom Kreis und Kreissportbund mussten die Schützen demnach auch einen Kredit aufnehmen, um die gestiegenen Gesamtkosten für die Reparatur zu finanzieren.

Da der Haushaltsplan für das Jahr 2016 damals schon beschlossen war, konnten Gelder für eine Förderung erst im Haushalt 2017 vorgesehen werden. „Es wird vorgeschlagen, dem Verein die Tilgung des Kredites durch einen Zuschuss in Höhe von 10 000 Euro für die Dachsanierung zu ermöglichen“, heißt es in der Vorlage. Für solch eine hohe Summe sei die Entscheidung des Hauptausschusses notwendig.

„Ich habe ein Problem mit der Verhältnismäßigkeit“, meldete sich bei der Diskussion Hans-Jürgen Beckmann (UWG) zu Wort. Er befürchte, dass dies ein gutes Beispiel für andere sein könnte, die erst bauen und hinterher eine Förderung verlangen. Er wolle aber nicht, dass der Verein gar nichts bekomme. Um „guten Willen“ zu zeigen, wären 5000 Euro auch in Ordnung, regte er an. Diesen Vorschlag machte auch Matthias Licht (UWG).

„Die hohe Summe war unvorhersehbar bei der Baumaßnahme“, gab Marco Wille (UWG) zu bedenken. Erst als die Arbeiten am Dach liefen, sei festgestellt worden, dass ein Marder die gesamte Isolierung beschädigt hatte, erklärte er. Es wäre sinnlos gewesen, das Dach ohne Reparatur zu schließen. „Ich unterstütze den Antrag“, sagte Wille mit Blick auf die Zahlung durch die Stadt.

Hans-Jürgen Beckmann kritisierte anschließend, dass die Stadt nun vor vollendete Tatsachen gestellt werde, da einfach nur die Rechnung auf den Tisch gelegt worden sei. „Hier Stadt, zahl mal“, fasste er seine Ansicht zusammen. Die Befürchtung, damit „Tür und Tor“ für jeden anderen zu öffnen, äußerte auch Henry Hartmann (CDU).

Dass es sich dabei um notwendige Reparaturen handele, sagte Hauptamtsleiter Christian Hinze-Riechers. Im Verein habe man sich gesagt, dass man damit nicht ein Jahr auf Fördertöpfe warten könnte. Mit Geld aus der Kasse und dem Kredit sei gehandelt worden. „Vielleicht sind nicht alle Vorstände mit den Förderregularien vertraut“, gab er zu bedenken. Getreu dem Motto „Jetzt mal los, wir kriegen das schon hin“, wachse so ein Projekt einem Verein schnell über den Kopf.

Bei der Abstimmung stand die Frage im Raum, ob der Verein nun mit 10 000 oder doch mit 5000 Euro bezuschusst werden sollte. Mit vier Ja-Stimmen, drei Nein-Stimmen und einer Enthaltung entschied sich das Gremium knapp für die höhere Summe.