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Schiedsstelle 61 Prozent der Fälle geschlichtet

In den vergangenen Jahren gelang der Schiedsstelle der Verbandsgemeinde Beetzendorf-Diesdorf, 61 Prozent aller Streitfälle zu schlichten.

Von Walter Mogk 14.11.2020, 18:57

Beetzendorf l Wenn Nachbarschaftsstreitigkeiten eskalieren, sind sie zuerst gefragt: die Schiedsfrauen der Verbandsgemeinde (VG) Beetzendorf-Diesdorf. Bevor die Streithähne vor Gericht ziehen, müssen sie zunächst zur Schiedsstelle und dort gemeinsam nach einer Lösung suchen. So ist es in Sachsen-Anhalt obligatorisch. Manchmal gelingt es, den Konflikt zu entschärfen und eine Schlichtung ohne Gerichtsverfahren herbeizuführen. In anderen Fällen bleibt es beim Versuch und der Streit landet doch vor Gericht.

Dass die Schiedsstelle durchaus gebraucht wird, zeigen die Zahlen der vergangenen fünf Jahre, in denen die Tangelnerin Ilona Giese, die Dährerin Marlies Ahrens und Anette Wernstedt aus Kuhfelde dieses Ehrenamt ausübten. Insgesamt 18 Mal wurden sie während dieser Zeit in Streitfällen um Hilfe angerufen.

61 Prozent aller Fälle konnten sie davon schlichten. Eine gute Quote, wenn man die vorangegangene Amtsperiode, die von 2011 bis 2015 ging, zum Vergleich heranzieht. Damals gab es sogar 23 Streitfälle, die bei der Schiedsstelle landeten, doch nur in 40 Prozent von ihnen einigten sich die Parteien am Ende.

Und dann gibt es noch die sogenannten „Tür- und Angelfälle“. Dabei handelt es sich um Streitigkeiten, die schon im Rahmen eines einfachen Telefonats oder persönlichen Gesprächs mit den Betroffenen aus dem Weg geräumt werden konnten, ohne überhaupt ein förmliches Schlichtungsverfahren einzuleiten. 29 Mal war dies in den vergangenen fünf Jahren der Fall. Zum Vergleich: 2011 bis 2015 gab es 48 solcher Fälle.

Da die aktuelle Legislaturperiode der Schiedsstelle im Dezember ausläuft, musste die Verbandsgemeinde Beetzendorf-Diesdorf die drei Posten neu ausschreiben. Zum letztmöglichen Termin am 31. August lagen genau drei Bewerbungen vor.

Neben Ilona Giese, die seit 1994 als Schiedsfrau mitarbeitet, will auch Marlies Ahrens, die sogar schon seit 1992 dabei ist, weiter mitmachen. Nur Anette Wernstedt hat aus persönlichen Gründen nicht noch einmal kandidiert. Für sie erklärte sich Katharina Hoffmann bereit, künftig in der Schiedsstelle ehrenamtlich tätig zu sein.

„Da es nur drei Bewerberinnen für die drei Stellen gibt, können wir offen abstimmen“, erklärte Vorsitzender Fritz Kloß im Verbandsgemeinde-Rat. Alle Hände hoben sich, so dass die Damen gewählt sind. Das Amsgericht Salzwedel wurde über die Bewerberinnen bereits im Vorfeld informiert und hatte ihrer Ernennung zugestimmt. Dort werden Ilona Giese, Marlies Ahrens und Katharina Hoffmann demnächst auch offiziell berufen und verpflichtet.