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Serie Neue Schule, neue Freunde

Im aktuellen Teil der Serie „Unsere Schulzeit“ geht es um Moritz Alber und Lucas Hartung. Sie besuchen das Beetzendorfer Gymnasium.

Von Meike Schulze 28.03.2017, 20:00

Beetzendorf/Klötze l „Unsere Lehrerin ist voll okay“, sagt Lucas über seine Klassenlehrerin Anika Tauhardt. Die 31-Jährige ist mit Leib und Seele Lehrerin und die 5 d ihre „erste eigene Klasse“, die sie möglichst bis zum Abitur führen will. „Die Schüler kommen alle gerne zur Schule und lernen auch gerne“, hat sie in den vergangenen Monaten festgestellt.

Die erste große Herausforderung, aus den 22 Mädchen und Jungen einen neuen Klassenverband zu formen, ist geschafft. Viele neue Freundschaften sind entstanden. „Wir verstehen uns alle gut“, sagt Jona Probst aus Beetzendorf. Die anderen nicken eifrig. Cederic Pillatzke und Alina Pepperle aus Tangeln ebenso wie Rina Jolie Opava aus Lockstedt, Julia Frey aus Beetzendorf oder Melvin Eisert und Jolina Lenz, die zuvor mit Lucas und Moritz schon in Klötze in eine Klasse gegangen sind.

Allerdings hat jeder für sich andere Dinge ausgemacht, die an der neuen Schule toll oder auch nicht so schön sind. Während es Jolina gut findet, „dass die Fünftklässler hier einen eigenen Schulhof haben“, wünschen sich andere darauf wenigstens ein paar Spielgeräte. „Mir gefällt es, dass wir keine Diktate mehr schreiben“, erzählt Julia. Die Doppelstunden von 90 Minuten Dauer stoßen bei nahezu allen Kindern auf Begeisterung. Lucas erklärt: „Das ist voll cool, weil es sich viel kürzer anfühlt.“ Auch dass es insgesamt mehr Schulgebäude und eine Aula gibt, bewerten die Kinder als gut. Von den neuen Fächern, das sind Biologie, Geschichte, Geografie und DLl (Das Lernen lernen), stehen derzeit DLl und Geschichte ganz oben auf der Rangliste, als Schlusslicht rangiert Biologie. „Da gucken wir oft Filme und müssen dann Lückentexte ausfüllen und in Tests kommt dann noch was anderes dran“, erzählt ein Schüler. Auch mit dem zusätzlichen Bio-Bewertungssystem mit roten und grünen Kreuzen können sich die Kinder schwer anfreunden. „Wenn etwas gut geklappt hat, gibt es ein grünes Kreuz“, sagt ein Mädchen. Ein anderes ergänzt: „Ein rotes Kreuz gibt es, wenn etwas nicht gut war, und drei grüne Kreuze können ein rotes löschen.“ Da heißt es, fleißig grüne Kreuze zu sammeln, denn bei drei roten sei der Ausflug ins „Dinoland“ in Gefahr. Insgesamt finden Lucas und Moritz, „dass es am Gymnasium genau so ist, wie wir uns das vorgestellt haben“.

An das frühere Aufstehen und die Busfahrt ab 6.33 Uhr vom Klötzer Busbahnhof haben sie sich gewöhnt. Und damit, dass sie jetzt von „viel mehr Lehrern unterrichtet werden“, kommen sie gut klar. Sie haben inzwischen auch festgestellt, dass manche Lehrer nett sind, andere dagegen nicht mehr viel helfen und auch „voll anstrengend“ sein können. Der große Unterschied zur Grundschule ist, „dass wir jetzt viel alleine machen müssen. Wenn man krank war, ist es schon ganz schön schwer, alles nachzuholen“. Auch die Erwartung, dass der Schulstoff schwerer wird, hat sich bestätigt. „Die ersten Tests waren noch einfach, aber jetzt sind sie es nicht mehr“, erzählt Lucas. Und während Moritz Mathe als das schwierigste Fach ausgemacht und Musik, Sport sowie Deutsch zu seinen Mach-ich-gerne-Fächern erkoren hat, hadert Lucas mit Kunst. „Da hatte ich eine Vier auf dem Zeugnis, dafür aber in den Hauptfächern nur Einsen und Zweien“, verrät er. Sein Lieblingsfach ist Deutsch.

Wenn die Jungs nach der sechsten Stunde den Heimweg antreten, ist in Klötze alles beim Alten. Lucas geht regelmäßig zum Fußballtraining und trifft sich mit Freunden. Auch für Moritz stehen Treffs mit Freunden an, außerdem spielt er nach wie vor Gitarre und übt sich im Kraftsport. Allerdings hat sich bei beiden das Berufswunsch-Karussell gedreht. Während Lucas „keine Ahnung“ hat, was er werden möchte, sagt Moritz: „Pilot oder so wäre auch nicht schlecht.“