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Digitalpakt Schulleiterinnen verpassen der Stadt Klötze schlechte Noten für die Zusammenarbeit

Arge Probleme scheint es bei der Kommunikation zwischen den Leiterinnen der drei Grundschulen in der Einheitsgemeinde Stadt Klötze und der Stadtverwaltung zu geben. Schulleiterin Sandra Trikaliotis nutzte nun die Stadtratssitzung, um sich Gehör zu verschaffen.

Von Tobias Roitsch 16.06.2021, 19:00
Wie geht es weiter mit der Digitalisierung an den  Grundschulen in der Stadt Klötze? Das war ein Thema im Stadtrat.
Wie geht es weiter mit der Digitalisierung an den Grundschulen in der Stadt Klötze? Das war ein Thema im Stadtrat. Foto: Tobias Roitsch

Neuferchau - Keine guten Noten würden die Leiterinnen der drei Grundschulen in der Einheitsgemeinde Stadt Klötze wahrscheinlich vergeben, wenn sie die Zusammenarbeit mit der Stadt als Träger der Bildungseinrichtungen bewerten müssten. Daran blieb während der jüngsten Sitzung des Klötzer Stadtrates kein Zweifel.

Bei der Zusammenkunft im Neuferchauer Saal hatte sich mit Sandra Trikaliotis die kommissarische Leiterin der Kuseyer Grundschule zu Wort gemeldet. Sie wollte die Gelegenheit nutzen, um dem stellvertretenden Einheitsgemeinde-Bürgermeister Matthias Reps und den Mitgliedern des Gremiums Fragen zu stellen, begründete sie. Konkret ging es ihr um die Pflichten des Schulträgers.

Warten auf Unterlagen aus dem Rathaus

„Die Zusammenarbeit und die Kommunikation mit der Stadt laufen nicht so, wie wir uns das vorstellen“, fand Trikaliotis klare Worte. Mit „wir“ meinte sie die drei Leiterinnen der Grundschulen in Klötze, Kunrau und eben Kusey. Ihr bleibe nichts anderes übrig, als im Stadtrat zu sprechen. Denn E-Mails an die Verwaltung blieben unbeantwortet, Anrufe ohne Erfolg.

Eines der Themen auf der Liste der Schulleiterin war das Distanzlernen. Dabei ging es Sandra Trikaliotis um das Bund-Länder-Programm Digitalpakt Schule, mit dem die Bildungseinrichtungen technisch fit gemacht werden sollen. Ein Antrag dafür bestehe aus vier Teilen. Um drei davon müsse sich der Schulträger kümmern, um einen die Schule, erklärte sie. Die Uhr tickt: Anträge müssen bis zum 30. Juni gestellt werden. Zu erstellen sei ein Medienbildungskonzept, was aber nur gemeinsam mit dem Träger möglich sei.

Sandra Trikaliotis blickte auf die Entwicklungen der vergangenen Monate zurück. Mitte Oktober habe ein Workshop im Rathaus stattgefunden, um zu klären, welche Wünsche die Schulen haben, berichtete sie. Die Ergebnisse der Veranstaltung sollten auch den Einrichtungen für die Erarbeitung des Konzeptes zur Verfügung gestellt werden. Sie stellte fest: „Es tat sich nichts.“

Ende März dann sei ein Gespräch zwischen den drei Schulleiterinnen und Matthias Reps im Rathaus angesetzt gewesen. Mit dabei gewesen sei auf Einladung der Lehrerinnen auch Stadtratsmitglied Jörg Kägebein (SPD), der viele Jahre Leiter der Klötzer Sekundarschule war. Kägebein sei jedoch „rausgeschmissen“ worden, also hätten es die drei Grundschul-Leiterinnen auch vorgezogen, zu gehen.

Anfang April dann ein neuer Anlauf, dieses Mal in den Räumen der Klötzer Grundschule. Eine Mitarbeiterin der Stadt sei dabei gewesen. Zum Protokoll der Zusammenkunft habe es aus dem Rathaus keine Rückmeldung gegeben. Zudem hätte sie die Ergebnisse einer Begehung in der Kuseyer Grundschule, bei der der Stand der Technik ermittelt worden sei, nicht erhalten, so Sandra Trikaliotis.

Frist Ende Juni soll gehalten werden

Schließlich unterbrach der Stadtratsvorsitzende Klaus Ewertowski (CDU) den Rückblick der Schulleiterin und bat sie, konkrete Fragen zu stellen. Der 30. Juni als Frist zur Abgabe der Fördermittel-Anträge rücke näher, stellte Sandra Trikaliotis fest. Es fehle noch die Zuarbeit der Stadt. Wird es denn noch Gespräche mit der Stadt geben, wird die Frist gehalten und bekommen die Schulen noch Unterlagen für ihre Konzepte? Wie sieht es aus?, wollte Sandra Trikaliotis wissen.

„Gut sieht es aus“, sagte der stellvertretende Bürgermeister Matthias Reps. Eine beauftragte Firma habe alles vorbereitet, der aktuelle Stand sei an die Schulen geschickt worden. Es werde noch einen Termin mit den Schulen und der Firma geben, die zugesichert habe, den 30. Juni halten zu können.

Ob der stellvertretende Bürgermeister denn schon einen Termin für das Gespräch nennen könnte, hakte Klaus Ewertowski nach. Das konnte Matthias Reps nicht, er habe seinen Terminkalender nicht dabei, wie er sagte.

Die Schulen bräuchten auch noch Zeit, um ihren Konzepten einen Feinschliff zu verpassen, gab Sandra Trikaliotis zu bedenken. Sich erst eine Woche vor der Abgabe zusammenzusetzen, könnte zeitlich knapp werden.