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Schweinemast Kunrauer wollen weiter klagen

Die Kunrauer BUND-Ortsgruppe will auch in Zukunft gegen die Schweinemastanlage vorgehen. Nun auch mit jüngeren Mitstreitern.

Von Tobias Roitsch 22.06.2016, 03:00

Kunrau l Es geht weiter: Die BUND-Ortsgruppe aus Kunrau will sich auch in Zukunft gegen die Schweinemastanlage, die zwischen Kunrau und Rappin errichtet werden soll, zur Wehr setzen. Das Klageverfahren soll weiter betrieben werden, teilte Günter Zogbaum von der Ortsgruppe am Dienstag auf Anfrage der Volksstimme mit. „Wir haben mehrere jüngere Leute gefunden, die in der Gruppe mitarbeiten wollen“, berichtete er. Zustandegekommen ist der Kontakt in einer Gesprächsrunde, die nach der jüngsten Sitzung des Kunrauer Ortschaftsrates am Montagabend im Schloss stattfand.

In den vergangenen Wochen war die Zukunft der Ortsgruppe noch ungewiss. Schließlich mussten die Bürger aus Kunrau und der Umgebung, die schon seit mehr als sechs Jahren mit juristischen Mitteln den Bau der Schweinemastanlage verhindern wollen, einen Rückschlag verkraften. So hatte das Oberverwaltungsgericht des Landes Sachsen-Anhalt den Antrag auf einstweiligen Rechtsschutz, den die Gruppe gestellt hatte, abgelehnt. Bau und Betrieb der Anlage sind dadurch möglich. Um über die Zukunft der Ortsgruppe zu beraten, trafen sich die Mitglieder Ende Mai im Kunrauer Schloss. Damals erklärte Günter Zogbaum, dass noch nicht alle juristischen Mittel ausgeschöpft seien und eine Klage noch immer möglich wäre. Allerdings könnten viele Jahre vergehen, bis ein Urteil gesprochen wird. Viele der zumeist älteren Mitglieder der Gruppe könnten das nicht mehr erleben, machte er bei dem Treffen deutlich. Damals kam vom Kunruaer Ortschaftsrat der Vorschlag, die Diskussion bei der nächsten Sitzung des Gremiums fortzusetzen.

Und so stand die Schweinemastanlage am Montag auf der Tagesordnung. „Ich habe mit dem ein oder anderen gesprochen und vier Leute gefunden, die bereit sind, in die Ortsgruppe einzutreten“, verkündete Ortsbürgermeister Uwe Bock während der Sitzung im Schloss. Ihre Vorstellung erfolgte am gleichen Abend, allerdings hinter verschlossenen Türen.

Mit dem Nachwuchs ergibt sich eine neue Perspektive. „Nur mit älteren Mitgliedern über 70 Jahren wäre eine weitere Klage nicht verantwortbar gewesen“, erklärte Günter Zogbaum am Dienstag. Durch die Jüngeren, die jetzt dazukommen, ist das anders. Zwei neue Mitglieder seien gleich am Montag beigetreten, weitere hätten diesen Schritt zugesagt. Überzeugungsarbeit sei nicht nötig gewesen, wie Zogbaum sagte. „Die Arbeitsfähigkeit der Gruppe ist damit über Jahre gesichert“, fuhr er fort. Der Klageweg soll deshalb weiter beschritten werden. Wie der Rechtstreit finanziert werden soll, darüber wolle man sich noch verständigen, so Zogbaum. Übereilen wolle man aber nichts, da es keine Fristen gibt, die einzuhalten sind.