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Seminar Hoffen statt verzweifeln

Ein Seminar gab es am Donnerstag in der Klötzer Sekundarschule. Dabei ging es um die berufliche Orientierung.

Von Siegmar Riedel 29.04.2017, 03:00

Klötze l Nur langsam füllte sich am Donnerstagabend die Aula der Sekundarschule in Klötze. Doch die Bedeutung des angekündigten Ereignisses ließ erahnen, dass sich das in den nächsten Minuten ändern wird. Lehrer und Schulsozialarbeiterin Godela Schwerin hatten die Schüler der 9. Klassen zu einem sogenannten Schüler-Eltern-Seminar eingeladen. Dabei sollte sich ein Informationsaustausch zur Berufsorientierung ergeben, denn in den nächsten Monaten müssen sich die Schüler für ihren weiteren Lebensweg, für eine Berufsausbildung entscheiden.

Und tatsächlich: Kurz vor dem Beginn des Seminars waren die Sitzreihen gut gefüllt. Eingeladen waren auch Vertreter von Firmen und Institutionen: Madlen Kauer von der Agentur für Arbeit, Vertreter der Berufsbildenden Schulen Salzwedel, einer Baufirma aus Apenburg-Winterfeld, eines Oebisfelder Friseurgeschäfts, einer Haldenslebener Elektroanlagen-Firma, der Sparkasse Altmark West sowie Karin Schulze, Leiterin der Krankenpflegeschule am Altmark-Klinikum in Salzwedel.

„Aufgrund kurzfristiger Absagen konnte kein Ersatz mehr für das Gaststättengewerbe und die Pflege in einem Behindertenheim organisiert werden“, bedauerte Godela Schwerin.

Seit 2005 wird dieses Seminar alljährlich für die Schüler der 9. Klassen organisiert. Dieses Angebot reiht sich ein in eine Kette von Maßnahmen zur beruflichen Orientierung der Jugendlichen und Eltern wie der Bewerbertag oder verschiedene Praktika. „Die Schüler werden umfassend informiert“, befand dann auch die stellvertretende Schulleiterin Andrea Behrend, die diesen Abend mit begleitete.

Schulleiterin Iris Jokisch betonte, dass die Berufsvorbereitung nicht nur Sache der Eltern sei. Dieses Seminar zum Beispiel gibt es seit mehreren Jahren, „weil es nötig ist, weil Schüler und Eltern Unterstützung brauchen“. Der Berufsweg sei durch Höhen und Tiefen gekennzeichnet. „Manchmal ist er mit Verzweiflung gespickt, aber immer ist ein Funken Hoffnung mit dabei“, erläuterte die Schulleiterin. An den Schulen werde den Schülern Bildung als Grundvoraussetzung mitgegeben. „Doch die Lerneinstellung ist das eine, das andere ist, wie Sie sich selber geben“, bei der Bewerbung und im Beruf, hob Iris Jokisch hervor. Die Vertreter der Betriebe würden deshalb ihre Firmen vorstellen und sagen, was sie von den Schülern erwarten. Jeder Schüler solle deshalb überlegen, wo er noch Korrekturen vornehmen könne. Jokisch verdeutlichte: „Das Zeugnis ist der Führerschein in das Berufsleben.“

Im Anschluss sprach Karin Schulze über die Krankenpflege und die dafür erforderliche Berufsausbildung. Sie ging darauf ein, dass die Pflege im Mittelpunkt stehe und sich das Berufsbild in den vergangenen Jahren stark gewandelt habe. Sie sagte auch, was von einem Mitarbeiter eines Operationsteams oder in der Notaufnahme erwartet werde, welche Möglichkeiten der Qualifizierung es gibt, welche Vergütung es gibt und dass Auslandspraktika geplant werden.

Es folgten die Vorstellungen der Firmenvertreter sowie allgemeine Informationen zur Berufsausbildung von Madlen Kauer aus Sicht der Agentur für Arbeit. Im letzten Teil des Seminars hatten Eltern und Schüler die Möglichkeit, mit den Firmenvertretern ins Gespräch zu kommen.