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Tafel „Tue Gutes und rede darüber“

Die Klötzer Tafel-Ausgabe besteht seit zehn Jahren. Am Montag wurde gefeiert.

Von Markus Schulze 18.10.2016, 03:00

Klötze l Am 10. Oktober wurde die Klötzer Ausgabestelle der Salzwedeler Tafel offiziell eingeweiht, tags darauf nahm sie ihren Betrieb auf. Seither werden gut 50 bis 70 Bedürftige versorgt. Dazu öffnet die Tafel immer mittwochs ihre Pforten. In den Anfangsjahren geschah das an der Mittelstraße. Doch dort wurde es schnell zu eng, 2008 erfolgte daher der Umzug an die Breite Straße. Dieser Standort besteht bis heute. Am gestrigen Montag stießen die ehrenamtlichen Mitarbeiter – frühere und aktuelle – in der Evangelischen Familienbildungsstätte in Klötze auf das zehnjährige Bestehen der Klötzer Tafel-Ausgabe an.

„Wir wollen heute mal ein bisschen die Seele baumeln lassen“, kündigte Tafel-Leiterin Rosemarie Mitschke in ihrer Begrüßung an. „Klar gab es hin und wieder Reibereien, zum Beispiel, wenn wir nicht genug im Angebot hatten, aber im Kollektiv haben wir es immer ordentlich gemeistert“, blickte sie zurück.

Zu den Gratulanten gehörte unter anderem Landrat Michael Ziche. Er hatte zwar einen Termin in Magdeburg, wollte es sich aber nicht nehmen lassen, zumindest kurz vorbei zu schauen und den Helfern zu danken. „Ohne das Ehrenamt“, so betonte Ziche, „wäre das Gemeinwesen nicht denkbar.“ Und: „Sie sind die Macher des Alltags.“ Zwar sei die Arbeitslosenquote im Altmarkkreis Salzwedel mit 7,5 Prozent momentan auf einem sehr niedrigen Stand und es sei derzeit auch nicht davon auszugehen, dass sich daran etwas ändere, jedoch gebe es nach wie vor Menschen, die auf die Tafel angewiesen seien, wie Ziche deutlich machte.

Nicht außer acht lassen wollte der Landrat auch all jene, die für die Tafel spenden. „Das ist eine schöne Geste“, sagte Ziche, der hervorhob, dass es besser sei, Lebensmittel einem gutem Zweck zuzuführen anstatt sie einfach wegzuschmeißen. Zumal das Haltbarkeitsdatum nur ein Richtwert und längst kein Indiz dafür sei, dass die Waren nicht mehr verzehrt werden können.

Diesen Worten schloss sich Klötzes Bürgermeister Matthias Mann nahtlos an. Getreu dem Motto: „Tue Gutes und rede darüber“, sei es gewissermaßen eine Pflicht, den zehnten Tafel-Geburtstag zu feiern. In all den Jahren, so lobte er, sei es den ehrenamtlichen Tafel-Mitarbeitern gelungen, Hilfe in höchster Qualität zu leisten. Bestenfalls werde das auch noch lange so bleiben.

Generell, so Mann, sei es gut, dass es in Klötze die Tafelstelle gebe. Denn: „Das ist die soziale Verantwortung, die wir alle tragen müssen.“ Er versicherte, dass die Stadt Klötze auch in Zukunft ein verlässlicher Partner sein werde.

Bei aller Freude wurde in der Runde auch ein Kritikpunkt laut. So seien Lebensmittel und andere Dinge des täglichen Bedarfs, die der Tafel zur Verfügung gestellt werden, oft in keinem nutzbaren Zustand mehr. Die Tafel bleibe dann auf der Entsorgung sitzen. „Wir wissen gar nicht, wohin damit“, hieß es.