1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Klötze
  6. >
  7. Fuß vom Gas am Bahnübergang

Tempolimit Fuß vom Gas am Bahnübergang

Lastwagen können wieder ohne Umweg in das Kuseyer Gewerbegebiet fahren. Die Tonnenbegrenzung ist aufgehoben, ein Tempolimit eingerichtet.

Von Tobias Roitsch 06.04.2019, 04:00

Kusey/Klötze l Tempolimit statt Tonnenbegrenzung am Bahnübergang – so sieht der Kompromiss aus, der für die Zufahrt zum Kuseyer Gewerbegebiet am Köckter Weg erreicht wurde. Wochenlang durften Fahrzeuge mit einem Gewicht von mehr als 7,5 Tonnen nicht mehr in das Gebiet einfahren, ein entsprechendes Verbotsschild wurde im Januar aufgestellt. Der Grund: Auf dem Weg liegt ein alter, ausgedienter Bahnübergang, der als marode gilt. Große Laster mussten einen Umweg über die Ing.-Alfred-Rudow-Straße in Kauf nehmen. Einige ansässige Firmen im Gewerbegebiet wollten das nicht hinnehmen und kündigten Widerstand an (Volksstimme berichtete).

Nun ist offenbar eine Lösung gefunden: In der Sitzung des Klötzer Hauptausschusses informierte Bürgermeister Uwe Bartels über eine neue Regelung. „Fahrzeuge dürfen den Bahnübergang mit 10 km/h befahren. Die Tonnen-Begrenzung ist aufgehoben“, stellte das Stadtoberhaupt klar.

Doch Bartels konnte noch mehr zum Thema berichten. So sei der komplette Rückbau der alten Bahnübergänge ein Ziel. Gespräche mit der Deutschen Regional Eisenbahn (DRE) solle es diesbezüglich geben. Wünschenswert, so fuhr Bartels fort, wäre es, wenn alle ausgedienten Bahnübergänge auf der Strecke von Klötze in Richtung Oebisfelde zurück gebaut werden würden. Schließlich gebe es auch keine Gleise mehr. „Die Strecke ist aber noch nicht entwidmet“, wies Bartels auf einen Knackpunkt bei der Angelegenheit hin.

„Das mit dem Rückbau der Bahnübergänge sehe ich skeptisch“, meldete sich anschließend Klaus Ewertowski (CDU) zu Wort. Wie er sagte, stehe das Thema auch in der Regionalen Planungsgemeinschaft auf der Agenda. Dort sei der Tenor allerdings anders. Schließlich gebe es die Idee, die Bahnstrecke nach Oebisfelde wieder zu beleben, informierte Ewertowski die Mitglieder des Hauptausschusses. Nicht einfach werde es, die Gleise wieder zu ertüchtigen, wie es weiter hieß. Außerdem müsste für die Reaktivierung auch eine Brücke über den Mittellandkanal gebaut werden. Beim Thema Rückbau der Bahnübergänge in den Orten werde man also zurückhaltend sein müssen, sagte Klaus Ewertowski.

Uwe Bartels argumentierte daraufhin, dass es eine Belästigung für die Anwohner sei, wenn Fahrzeuge über die Übergänge rumpeln. Im Bereich Röwitz gebe es sogar eine Art Sprungschanze, verwies das Stadtoberhaupt auf eine Gefahrenquelle, die von den Übergängen ausgehen kann. „Es würde wohl viele freuen, wenn es einen Rückbau gibt“, so Bartels. Mit Blick auf die mögliche Reaktivierung der Bahnstrecke in Richtung Oebisfelde stellte er als Frage in den Raum, welche Kosten für den Bau einer Brücke über den Mittellandkanal entstehen könnten. Die Kosten für ein solches Projekt könnten explodieren, gab er zu bedenken. Im Klötzer Stadtrat werde man sich zu dem Thema Gedanken machen.