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Trockenheit Seit 32 Tagen kein Regen mehr

Seit fast fünf Wochen hat es in der Einheitsgemeinde Klötze nicht mehr geregnet. Der letzte große Niederschlag fiel am 14. März vom Himmel.

Von Henning Lehmann 15.04.2020, 22:00

Klötze l Der letzte Regen über der Einheitsgemeinde Klötze ging am 14. März mit knapp einem Liter pro Quadratmeter nieder. Das bestätigten die Messdaten der Beetzendorfer Versuchsstation der Landesanstalt für Landwirtschaft und Gartenbau. Wie Christian Rettschlag betonte, dienen die Messdaten zur Verwendung und Auswertung der Versuche im Landschafts- und Ackerbau. Mit diesen Zahlen arbeiten auch die Landwirte in der Einheitsgemeinde. Sie messen zum Teil auch die Niederschlagsmengen und notieren sie sich. Bis auf ganz kleine Abweichungen stimmen sie mit den Daten der Beetzendorfer Versuchsstation im Ortsteil Wohlgemuth überein.

Aus den Aufzeichnungen aus der Versuchsstation und von den Klötzer Landwirten geht hervor, dass im ersten Quartal 2020 deutlich mehr Niederschlag als im selben Zeitraum des Vorjahres fiel. Kamen im ersten Quartal 2019 nur 110,6 Liter auf einen Quadratmeter, waren es in den drei Monaten dieses Jahres mit 145,8 Liter pro Quadrameter deutlich mehr. Dennoch kam seit Mitte März kein Nass mehr vom Himmel.

Das spüren die Landwirte bereits jetzt. Wie der Geschäftsführer der Klötzer Milcherzeugergenossenschaft und der Vorsitzende des Kreisbauernverbandes Salzwedel, Raimund Punke, anmerkte, ist der Regen für das Wachstum der Pflanzen gerade jetzt sehr wichtig. Denn, so Punke, ist der Raps in der Blütezeit und benötigt dringend Wasser. Aber auch alle anderen Getreidearten sind im Boden und verlangen nach Regen, um zu wachsen. Der einzige Vorteil bei der Trockenheit ist für den Raps, dass es weniger Pilze an der Pflanze gibt.

Der Grünschnitt auf den Wiesen steht kurz bevor. Doch die Erträge werden durch den fehlenden Regen deutlich geringer ausfallen als geplant. Zwar fiel über die Osterfeiertage etwas Regen, der war aber so unbedeutend und nicht der Rede wert, meinte der Klötzer Landwirt.

In den Monaten April und Mai werden die Bauern der Einheitsgemeinde dann noch Mais und Zuckerrüben in die Erde bringen. Dabei hoffen sie auf das baldige kühle Nass. Das fiel zwar im ersten Quartal reichlicher als im selben Zeitraum 2019. Doch der Grundwasserspiegel ist nach den Dürresommern 2018 und 2019 noch nicht aufgefüllt, stellt Raimund Punke klar. Er hofft, dass bald Regen fällt und es nicht wieder solche schlechten Ernteergebnisse wie in den Vorjahren gibt. Denn einen dritten Ernteeinbruch stehen einige landwirtschaftliche Betriebe nicht mehr durch. Ein weiteres Problem sieht der Kreisbauernverbands-Chef darin, dass die Landwirte keine Wasserrechte erhalten, nicht selbst mit einer Anlage beregnen dürfen. „Wir als Unternehmen dürfen nur abgeklärtes Wasser aus der Immekather Kläranlage verwenden. Das reicht höchstens für die Beregnung von 50 Hektar Zuckerrüben“, stellt Punke klar. Deshalb schaut er täglich in seinen Wassermessbecher, ob es geregnet hat oder nicht.

Den letzten größeren Niederschlag in der Region gab es 2020 am 23. Februar mit 28,7 Litern pro Quadratmeter. Am 8. Januar war mit 8,7 Litern pro Quadratmeter das meiste Regenwasser im Messbecher. Im März ragt der erste Tag mit 10,4 Liter heraus. Die Zahlen aus 2019 waren deutlich geringer. So fielen am 26. Januar 12,6, am 10. Februar 13,0 und am 10. März 12,7 Liter pro Qua­dratmeter.