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VfB Klötze Geübt wird nur in Vierergruppen

Fast zehn Wochen lang konnten die aktiven Sportler des VfB Klötze auf Grund der Corona-Krise nicht trainieren.

Von Henning Lehmann 03.06.2020, 01:01

Klötze l A-Jugend-Trainer Henry Mühl musste erst einmal in sein Notizbuch schauen, wann er seine Schützlinge zuletzt zu einer Übungsstunde in das Geschwister-Scholl-Stadion bat. „Es war der 11. März“, antwortete der Coach auf die Frage. Das letzte Punktspiel seiner A-Jugendlichen liegt noch länger zurück. Es wurde am Sonntag, 29. Februar, gegen die Kicker der Spielgemeinschaft Sandersdorf/Thalheim ausgetragen.

Was die Klötzer Nachwuchs-Fußballer damals noch nicht wussten, ist seit einigen Tagen Gewissheit. Es war die letzte Begegnung in der Fußball-Verbandsliga für die Grün-Weißen. Denn die Saison ist beendet, und da die A-Jugendlichen komplett in den Männerbereich aufsteigen, ist damit auch mit der A-Jugend-Zeit Schluss. Die ursprünglich angesetzten, noch ausstehenden zwölf Punktspiele fallen aus. Schade, findet Coach Henry Mühl, der sich mit seinem Team noch von Platz zehn in der höchsten Spielklasse des Landes Sachsen-Anhalt verbessern wollte. Denn bei den zwölf Begegnungen hätten die VfB-Kicker achtmal das Heimrecht gehabt. Da wäre der eine oder andere Sieg noch möglich gewesen, ist sich der Trainer sicher.

Doch das ist Geschichte. Der Blick geht nach vorne. Damit verbunden ist auch nach zehn Wochen Pause die Wiederaufnahme des Trainingsbetriebes in der Vorwoche. Da waren die Mühl-Schützlinge eine der ersten Mannschaften der Fußballsparte, die das Training aufgenommen haben.

Allerdings ist die Situation für den Trainer nicht ganz einfach, die Übungsstunden zu planen. Denn die A-Jugend-Kicker haben vor wenigen Tagen auch wieder den Schul- und Gymnasiumsbetrieb aufgenommen und sind im Prüfungsstress.

„Wir versuchen, mindestens einmal in der Woche zu trainieren und regeln den Termin flexibel, damit die jungen Männer am Training teilnehmen können“, sagte Henry Mühl. Zum Glück seien keine Punktspiele mehr. Trotzdem wird während der 90 Minuten hart unter den derzeitigen vorgeschriebenen Abstands- und Hygienebestimmungen trainiert. Allerdings geht das momentan nur in Vierergruppen. So wie bei der Übungseinheit in der Vorwoche. Da bildeten sich vier Vierergruppen und absolvierten verschiedene Abläufe. Coach Mühl ist angetan, wie seine Schützlinge die Vorgaben mit viel Engagement umsetzten. „Es gibt tolle Übungen, die man in Vierergruppen machen kann“, merkt der Trainer an. Unter anderem das Passspiel und Torschussübungen.

Das beliebte Abschlussspiel musste der Übungsleiter allerdings vom Trainingsplan streichen. „Das ist eigentlich, dass Salz in der Suppe beim Training. Doch Körperkontakt ist derzeit noch nicht erlaubt, und das Jubeln und das Abklatschen nach dem Torerfolg auch nicht. Deshalb muss das Abschlussspiel bis auf Weiteres ausfallen“, bedauert Mühl. Er hofft, dass der Spielbetrieb, dann im Herrenbereich, nach der Sommerpause wieder aufgenommen wird und seine Schützlinge zeigen können, was sie in der Zeit ohne Punktspiele geübt haben.

Zumindest haben seine Talente während der Corona-Krise das Fußballspielen nicht verlernt. Denn jeder einzelne hat während der zehnwöchigen fußballarmen Zeit sich mit und ohne Ball fit gehalten. Auch Henry Mühl hatte ständig Kontakt zu seinen Jungs gehalten und sie laufend informiert. Das zahlte sich jetzt beim gemeinsamen sportlichen Zusammentreffen unter den erschwerten Bedingungen wieder aus.

Damit die A-Jugendlichen wie auch die B- und C-Jugend-Akteuren, aber auch die beiden Männerteams und die Altherren-Mannschaft wieder den Trainingsbetrieb aufnehmen können, hat Spartenleiter André Dörk mit Olaf Reek einen Corona-Verantwortlichen berufen. Er ist nicht nur Torwarttrainer in der Abteilung, sondern auch für die Einhaltung der Hygienebestimmungen der Kicker verantwortlich. So müssen vor und nach dem Training alle Bälle desinfiziert werden.

Aber auch eine Anwesenheitsliste wird geführt. Zudem müssen die Akteure aller Teams, bis auf die Fußballschuhe, schon in Trainingsbekleidung zum Scholl-Stadion kommen und danach auch ungeduscht das Gelände wieder verlassen.

Um alle diese Auflagen zu erfüllen, hat der Verein im Container am Spielfeld Desinfektionsmittel für alle Aktiven in einem ausreichenden Umfang mit Unterstützung zweier örtlicher Sponsoren bereit gestellt. „Darüber sind wir sehr dankbar, denn das sind alles zusätzliche Kosten für den Verein“, betonte der Fußball-Abteilungsleiter.

Wann die Kindermannschaften der F-, E- und D-Jugend wieder mit dem runden Leder üben können, ist noch nicht ganz klar. Wie André Dörk informierte, arbeiteten die Verantwortlichen der Fußballsparte an einer zufriedenstellenden Lösung.

Neben den Fußballern haben am Freitag auch wieder die Kraft- und Fitnesssportler des VfB ihre Trainingseinheiten aufgenommen. Sie waren auch fast zwei Monate nicht mehr in der Zinnberghalle aktiv. Doch an Wettkämpfen ist bei den Kraftsportlern momentan ebenfalls überhaupt nicht zu denken.