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Vorschlag Förderverein für das Kunrauer Freibad?

Für Kunraus Freibad soll sich ein Förderverein gründen. Damit soll dessen Fortbestand gesichert und die Stadt Klötze entlastet werden.

Von Markus Schulze 07.07.2020, 12:12

Kunrau l Am 26. Juni ist in Kunrau die Freibadsaison eröffnet worden. Daran erinnerte Ortsbürgermeister Uwe Bock im Ortschaftsrat. „Wenn man mich im April gefragt hätte, hätte ich nicht gedacht, dass wir dieses Jahr überhaupt aufmachen können“, sagte er mit Blick auf das Coronavirus. Dann aber seien die Beschränkungen gelockert worden, und die Stadtverwaltung habe nicht nur entschieden, die Bäder in Kunrau und Klötze in Schuss zu bringen, sondern „innerhalb kürzester Zeit“ auch ein Hygienekonzept auf die Beine gestellt.

Dass das Freibad in Kunrau aber tatsächlich schon so schnell betriebsbereit war, sei dem großen Einsatz von Stadtwirtschaft und freiwilligen Helfern zu verdanken, lobte Bock. Beispielsweise habe Einwohner Michael Grabow eine Schablone entworfen, damit die verblassten Beschriftungen am Beckenrand nachgezogen werden konnten. Auch der Ortschaftsrat habe seinen Teil zur Öffnung des Freibades beigetragen und sich kurzfristig zu einem Arbeitseinsatz getroffen, um dem Gelände „den letzten Schliff“ zu verpassen.

Um die Aufsicht der Badegäste werde sich in diesem Sommer die DLRG-Ortsgruppe Diesdorf kümmern. „Das wird nicht immer derselbe Rettungsschwimmer sein. Die wechseln sich ab“, erklärte Bock. Das habe den Vorteil, dass Urlaub oder Krankheit keine Rolle spielen. „Es ist immer jemand da.“ Falls möglich, wolle die DLRG alsbald Wassergymnastik und vielleicht auch Schwimmkurse anbieten, verriet der Ortsbürgermeister.

Er bat darum, dass die Corona-Regeln im Freibad beachtet werden. Im Becken dürften sich gleichzeitig etwa 60 Menschen aufhalten, auf dem Gelände insgesamt rund 120. Das Planschbecken sei derzeit noch gesperrt, werde aber vielleicht geöffnet. Die Stadt Klötze befinde sich hierzu in Gesprächen mit dem Altmarkkreis Salzwedel.

Außerdem wies der Ortsbürgermeister noch einmal auf die Öffnungszeiten hin: werktags von 11 bis 19 Uhr, am Wochenende sowie in den Ferien von 12 bis 20 Uhr. „Eventuell wird für die Frühschwimmer noch eine andere Regelung getroffen. Da ist aber noch nichts spruchreif“, schränkte Bock ein.

Der Ortsbürgermeister stellte erfreut fest, dass den Kunrauern ihr Freibad sehr am Herzen liege und viele bereit seien, sich einzubringen. Darum schlug er die Gründung eines Fördervereines vor. Auf diese Weise könnte die Stadt Klötze unterstützt und, getreu dem Credo „Wir stehen dahinter“, dafür gesorgt werden, das Freibad dauerhaft zu erhalten. „Wie steht ihr dazu?“, wollte er von den Anwesenden wissen.

Einwohnerin Brigitte Jürges erinnerte an die Subbotniks zu DDR-Zeiten, bei denen nicht nur das Freibad, sondern der gesamte Ort auf Vordermann gebracht worden sei. Ratsherr Frank Bartels regte monatliche Arbeitseinsätze an, „damit die Stadt weniger zu tun hat“. Sein Ratskollege Michael Grabenstein wies darauf hin, dass ein eingetragener Verein auch Pflichten habe.

„Stimmt“, entgegnete Bock. Ein Verein habe aber auch Rechte. Beispielsweise dürften Spenden angenommen werden. Davon könnte etwas angeschafft, zumindest aber die Stadt Klötze entlastet werden.

Dass die Kommune nochmal einen Rettungsschwimmer oder Schwimmmeister für Kunrau findet, daran zweifelt der Ortsbürgermeister. „Da brauchen wir uns keine Hoffnungen machen“, meinte Bock. Fachkräfte würden überall gesucht, seien aber rar gesät. „Und wenn, dann gehen die für zwei Euro mehr in die Stadt.“ Ein Förderverein könnte daran nichts ändern, aber ansonsten parat stehen, „wenn es kneift“.

Die Gründung eines Fördervereines war zuletzt bereits für das Klötzer Waldbad vorgeschlagen und beispielsweise vom Vorsitzenden des Fördervereines für das Klötzer Tiergehege gutgeheißen worden.