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Wahlforum Klötze Zwei Männer, viele Fragen

Die beiden Bewerber um das Amt des Klötzer Bürgermeisters haben sich den Fragen der Bürger gestellt. Angesprochen wurden viele Themen.

Von Markus Schulze 17.09.2016, 03:00

Klötze l Für sieben Jahre wird der Klötzer Bürgermeister am 25. September gewählt. Mit dem Amtsinhaber Matthias Mann (CDU) und Uwe Bartels (UWG) stellen sich zwei Kandiadaten zur Wahl. Knapp 100 Bürger nahmen am Donnerstagabend im Klötzer Altmarksaal an einem Forum teil, das etwa 90 Minuten dauerte und von Wahlleiter Christian Hinze-Riechers moderiert wurde.

Es folgt eine Auswahl von Antworten, die Mann und Bartels gegeben haben: Viele junge Menschen möchten Häuser bauen. Doch nicht immer klappt das, sagte die Jahrstedterin Marion Theisz.

Matthias Mann entgegnete, dass die Stadt oft nicht Eigentümer der Grundstücke sei, riet aber allen, ins Rathaus zu kommen, um Lösungen zu finden. Zwei große Bauplätze seien in Klötze auf den Weg gebracht worden. Vorstellen könne er sich für die Zukunft, dass die städtische Wohnungsbaugesellschaft auch in den Ortsteilen Flächen kauft, erschließt und vermarktet.

Den Bedarf an Bauland in der Stadt Klötze sieht auch Uwe Bartels. „Wir sollten das Problem anpacken, um dem demografischen Wandel entgegenzutreten“, sagte er.

Dass die Aufgaben der Ortschaftsräte auf ein Minimum zusammengekürzt worden seien, kritisierte Burkhard Hartmann aus Kunrau. Er befürchtet, dass man bald keine Leute mehr für die Gremien finden werde.

„Es gibt Rahmenbedingungen. Alle zwölf Gemeinden haben zugestimmt“, sagte Matthias Mann und bezog sich damit auf die Gründung der Einheitsgemeinde. Diese Hauptsatzung sei durch den Stadtrat „regulierbar“, fügte er an. Ein Antrag auf Änderung, so sagte Mann später, sei ihm nicht bekannt.

Größere Befugnisse für die Ortschaftsräte sind das Ziel von Uwe Bartels. Die Ortschaftsräte sollten mehr machen dürfen. „Manche Aufgaben aus der Verwaltung kann auch ein Ortsbürgermeister machen“, sagte er und nannte als Beispiel das Schreiben einer Rechnung für die Nutzung der Säle oder Dorfgemeinschaftshäuser.

Wie sich die wirtschaftliche Entwicklung in der Stadt Klötze in den nächsten sieben Jahren vollziehen soll, wollte Carsten Behrend aus Klötze wissen.

Matthias Mann sprach sich dafür aus, eine politische Kultur zu pflegen, bei der sich Investoren wohlfühlen. Eine Stärke der Stadtverwaltung sei, Unternehmen innerhalb kurzer Zeit dank guter Kontakte an die richtigen Gesprächspartner zu vermitteln. Außerdem, so Mann, müsse die Einnahmen-Politik überdacht werden. So könne es etwa sinnvoll sein, einen Kredit aufzunehmen, um langfristig Geld einzusparen. Als Beispiel nannte er die Umrüstung der Straßenlaternen auf LED-Technik in den 24 Ortsteilen. Diese würde 1,3 Millionen Euro kosten, dafür aber gut 100 000 Euro an Stromkosten im Jahr sparen.

Um Einsparungen im Haushalt zu erzielen, sprach sich Uwe Bartels dafür aus, manche Abläufe zu überdenken. Als Beispiel nannte er, unnötige Fahrten mit Dienstfahrzeugen zu vermeiden, die Arbeitszeit und Geld kosten.

Wie Mann und Bartels mit Leuten umgehen wollen, die Entscheidungen hinterfragen oder neue Wege gehen wollen, fragte Marco Wille aus Quarnebeck.

„Das ist für mich nicht das Thema“, sagte Matthias Mann. Er könne Kritik und ein vernünftiges Streitgespräch vertragen. „Was ich nicht haben kann ist, wenn aus Prinzip etwas in Frage gestellt wird oder Sachverhalte nicht stimmen“, so Mann.

Vorschläge, die gemacht werden, nicht einfach wegzuwischen, sei für Uwe Bartels wichtig. „Ich bin für jeden Kompromiss offen. Jeder hat eine andere Meinung“, sagte er.

Zur Zukunft des Klötzer Tierparks stellte eine Frau aus dem Publikum eine Frage.

Das Thema sei mit der Gründung einer Arbeitsgruppe, die gebildet wurde, angegangen worden, sagte Matthias Mann. Das Veterinäramt habe jüngst bestätigt, dass die Tiere gut untergebracht seien. Er kündigte an, dass der Tierpark ein Thema für den Haushaltsplan 2017 sein werde.

Warum der Tierpark nicht schon längst in ein Leaderprogramm aufgenommen wurde, um Förderungen zu erhalten, fragte sich Uwe Bartels. „Wir schieben das Thema vor uns her“, sagte er. Die früheren Pläne, die Anlage für 10 Millionen Euro auszubauen, seien von Anfang utopisch gewesen.

Den Zustand der öffentlichen Flächen prangerte Hans-Jürgen Zeitz aus Immekath an.

Matthias Mann entgegnete, dass aufgrund von Krankheit und Wetter in diesem Jahr vielleicht manches liegengeblieben sei, allerdings sei die Stadtwirtschaft personell und technisch besser aufgestellt als früher.

Uwe Bartels meinte: „Die Stadtwirtschaft muss effektiver werden.“