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Waldbad Wasserwacht zieht sich wohl zurück

Die Zeichen, dass sich die Wasserwacht aus dem Klötzer Bad verabschiedet, verdichten sich. Kritik an Kommunikation mit der Stadt Klötze.

Von Markus Schulze 09.09.2020, 06:00

Klötze l Eine Bilanz über die am kommenden Sonntag, 13. September, zu Ende gehende Saison im Klötzer Waldbad ist im Hauptausschuss gezogen worden. Nachdem kein Schwimmmeister gefunden werden konnte, hatte die Stadt Klötze erstmals die DLRG (Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft), Ortsgruppe Diesdorf, mit dem Betrieb betraut. Bei der Einwohnerfragestunde meldete sich dann Tobias Kramer von der Klötzer Wasserwacht zu Wort. Die Ehrenamtler vom Deutschen Roten Kreuz kümmern sich seit vielen Jahren um das Waldbad und die Aufsicht der Badegäste. Wahrscheinlich ist es damit aber nach dieser Saison vorbei. Den Aussagen war nämlich zu entnehmen, dass das Tischtuch zwischen der Wasserwacht und der Stadt Klötze zerschnitten scheint. Eine Vertrauensbasis ist nicht mehr vorhanden. Es geht um fehlende Wertschätzung und längst auch um persönliche Ressentiments.

Kramer berichtete, dass sich viele Menschen, aus alter Gewohnheit, noch immer an die Wasserwacht wenden würden, wenn Fragen zum Waldbad auftauchen. In diesen Fällen habe man sich aber sogleich für nicht zuständig erklärt und an die DLRG oder die Stadtverwaltung verwiesen. Anderslautende Vorwürfe seien falsch, betonte Kramer. Er fügte hinzu, dass die Wasserwacht stets ihre Hilfe angeboten habe, etwa, als technische Probleme auftraten. Das sei aber nicht in Anspruch genommen worden. Darum, so Kramer, lasse man sich auch nicht den „schwarzen Peter“ zuschieben.

Zusammenfassend habe die Wasserwacht den Eindruck gewonnen, dass die Stadt Klötze an einer weiteren Zusammenarbeit nicht mehr interessiert ist, angedachte Gesprächstermine seien nie zustande gekommen. Kramer deutete an, dass sich die Wasserwacht aus Klötze zurückziehen und künftig in Salzwedel aktiv sein werde. Das sei „schade“, aber offenbar so gewollt.

Bürgermeister Uwe Bartels entgegnete, dass die Wasserwacht gefragt worden sei, ob sie den Betrieb im Waldbad dauerhaft absichern könne. Das sei verneint worden. Und was die angebotene Hilfe bei technischen oder anderen Problemen angeht: zuständig sei die DLRG. „Da sollte man nicht dazwischenfunken“, wie Bartels meinte. Der Bürgermeister betonte, dass er nach wie vor gesprächsbereit und auch willens sei, mit der Wasserwacht zu kooperieren.

Monika Gille, Chefin der Wasserwacht, machte deutlich, dass es nie das Bestreben der Wasserwacht gewesen sei - nicht habe sein können - den Betrieb dauerhaft abzusichern. Das sei für die berufstätigen Mitglieder logischerweise nur abends und an den Wochenenden möglich, was allen Beteiligten aber von Anfang an klar gewesen sei. „Wir haben uns gefreut, dass die DLRG übernommen hat.“ Auch Monika Gille bedauerte, dass eine vernünftige Kommunikation nicht mehr stattfinde. Uwe Bartels beendete die Diskussion mit den Worten: „Ich möchte keine schmutzige Wäsche waschen.“