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Waldbadbeheizung Entscheidung in Apenburg erst im November

Die Entscheidung, ob das Apenburger Waldbad künftig beheizt wird, hat der Gemeinderat vertagt.

Von Walter Mogk 09.10.2015, 01:01

Apenburg l Werden die Becken des Apenburger Waldbads zukünftig beheizt? Das Angebot der Betreiber der Rittlebener Biogasanlage, eine Nahwärmeleitung bis zum Bad zu legen und die Einrichtung kostengünstig zu versorgen, steht. Was noch fehlt, ist das Ja des Gemeinderates. Das gab es auch während der Sitzung am Dienstagabend in Winterfeld nicht, obwohl der Beschluss auf der Tagesordnung stand.

Knackpunkt war vor allem die Bedingung, dass der Gemeinderat eine Bestandsgarantie für das Bad über mindestens zehn Jahre geben soll. „Um so eine Entscheidung treffen zu können und uns so lange zu binden, haben wir im Moment einfach zu wenig Futter“, meinte die Winterfelderin Ninett Schneider. Schließlich müsse man in den nächsten Jahren auch mit höherem Reparaturbedarf im Waldbad rechnen. Hier müsse eine Kalkulation auf den Tisch gelegt werden, auf deren Basis der Rat eine Entscheidung treffen kann. „Dies aus dem hohlen Bauch heraus zu machen, wäre unverantwortlich“, erklärte Schneider.

Auch anderen Ratsmitgliedern war die Zahlen- und Faktenbasis zu dürftig. „Wieviel Wärme wird eigentlich für das Beheizen der Becken benötigt?“, wollte der Saalfelder Detlef Jürges von Hartmut Deutsch, dem Geschäftsführer der Rittlebener Biogas GmbH, wissen. Doch der hatte auch keine konkreten Zahlen parat. Fest stehe lediglich, dass die Gemeinde für die Wärmelieferung maximal 9000 Euro im Jahr zahlen muss. „Diese Summe ist die Obergrenze, alles, was darüber liegt, gibt es quasi gratis“, erklärte Deutsch.

Der Geschäftsführer betonte, dass das Unternehmen die Wärme, die ohnehin beim Betrieb der Biogasanlage abfällt, zum Selbstkostenpreis abgibt. „Wir wollen daran nichts verdienen“, meinte Deutsch. Gerade wenn man sehe, was die Beckenbeheizung im Beetzendorfer Stölpenbad ausgelöst hat, „wäre es schade, wenn wir uns in Apenburg diese Chance verbauen“. Zugleich würde ein Beitrag zum langfristigen Erhalt des Waldbades geleistet.

Die Wärme wird lediglich während der Saison benötigt. Doch diese kann dann um einige Wochen verlängert werden. So könnten Badegäste künftig von Mitte Mai bis Mitte September schwimmen gehen.

Doch zu viele Fragen waren für die Ratsmitglieder noch offen. Etwa was passiert, wenn das Bad während der Vertragslaufzeit plötzlich trotzdem schließen muss. „Sind wir dann weiter gebunden und müssen zahlen?“, wollten die Räte wissen. „Oder entstehen für uns keine Kosten, wenn wir keine Wärme abnehmen?“, hakte Vizebürgermeister Mark Wöllmann nach. Auch hier musste Hartmut Deutsch passen. „Ob es auch eine Untergrenze gibt, um unsere Kosten zumindest zu decken, kann ich nicht sagen. Da muss ich nachfragen“, meinte der Geschäftsführer.

Auch die Kosten für den Wärmetauscher und die Pumpen, die im Bad eingebaut werden müssen, sind noch nicht geklärt. Diese sollen jetzt über die Verbandsgemeinde ermittelt werden.

Detlef Jürges stellte den Antrag, die Entscheidung auf die nächste Ratssitzung zu verschieben und bis dahin die offenen Fragen zu klären. Dem schlossen sich die anderen Ratsmitglieder an. Es wurde eine Arbeitsgruppe gebildet, der neben Jürges auch Jürgen Ulrich, André Margowski und Peter Warlich angehören. Diese sollen eine Beschlussvorlage für den Rat erarbeiten, der sich Anfang November das nächste Mal trifft.

Der Apenburger Joachim Rieseberg erinnerte daran, dass das Waldbad zusammen mit der Alten Burg als Kulturzentrum beim Leader-Förderprogramm eingereicht wurde. „Wenn wir das mit der Beheizung hinbekommen, könnten wir dort in der Prioritätenliste ein paar Etagen nach oben klettern“, meinte er. Dies wäre eine Chance, die 40 Jahre alten sanitären Anlagen im Waldbad zu erneuern und samt Nebengebäude künftig frostfrei zu halten.