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Wassertretstelle Von Wunderbar bis Erholung pur

Ihre Begeisterung für die Wassertretstelle bei Schwiesau schreiben Besucher in ein Gästebuch. Das ist bereits wieder gefüllt.

Von Markus Schulze 24.07.2020, 01:01

Schwiesau l Wenn Radfahrer oder Wanderer auf der Suche nach einem lohnenswerten Ziel sind, dann fällt die Wahl nicht selten auf die Wassertretstelle bei Schwiesau. Dabei handelt es sich, so die vorherrschende Meinung, um ein herrliches Kleinod. Nach zweijähriger Planungs- und Bauphase im Juni 2013 eingeweiht, erfreut sich das vom Freundeskreis Altmärkische Schweiz angelegte Areal immer noch reger Beliebtheit. Davon zeugen auch die Einträge im Gästebuch, in dem sich die Besucher gerne verewigen und nicht mit Lob sparen. Von einem „wunderbaren Ort“ ist da oft die Rede, „Erholung pur“, „schönen Stunden“ und der Hoffnung, bald wiederzukommen.

Wilfried Schielke, ehemaliger Vorsitzender des Freundeskreises, liest diese Sympathiebekundungen natürlich gerne. Denn: „Das ist eine Wertschätzung für unsere Arbeit.“ Eine Arbeit, die kaum ein Ende zu nehmen scheint. Schon gar nicht im Sommer, wenn der Rasen gemäht und wegen des großen Andrangs einmal öfter nach dem Rechten geschaut werden muss. Und das nicht nur direkt an der Wassertretstelle, sondern auch im näheren Umfeld. Der Freundeskreis hält alles in Schuss, stellt Bänke auf, dazu Schilder, und repariert, wo es was zu reparieren gibt. Schielke, mittlerweile 80 Jahre alt, ist noch immer aktiv dabei. Bei den Arbeitseinsätzen, die alle 14 Tage stattfinden, ist er freilich nicht allein, sondern umgeben von fleißigen Mitstreitern.

„Zehn Mann, jeder hat seine Aufgabe“, erklärt Schielke, dem es obliegt, die jeweils benötigten Werkzeuge und Gerätschaften zusammenzustellen.

Froh ist er darüber, in Hartmut Nix einen ebenso fähigen wie würdigen Nachfolger gefunden zu haben. „Einen besseren Vorsitzenden kann man sich nicht vorstellen“, betont Schielke. Ein Vorsitzender, der vorneweg geht, es aber begrüßt, wenn alle ihre Vorstellungen einbringen.

Dass mit diesen Vorstellungen offenbar genau der Geschmack der Besucher getroffen wird, davon zeugen die unzähligen Kommentare im Gästebuch. Es sind so viele, dass der dicke Wälzer spätestens nach zwei, drei Jahren ausgetauscht werden muss, so auch derzeit. Künftig werden Kinder, die eher malen statt zu schreiben, ein eigenes Gästebuch bekommen, kündigt Schielke an.

Anregungen werden dankend zur Kenntnis genommen und nach Möglichkeit auch umgesetzt. Am meisten freut sich der Freundeskreis aber über die durchweg positiven Reaktionen. Und davon gibt es im Gästebuch jede Menge. „Endlich saubere Füße“, steht da geschrieben. Weitere, gern verwendete Adjektive sind „erfrischend“, „wohltuend“, „fantastisch“ und vor allem „wunderschön“. Immer wieder wird den Erbauern dieser „herrlichen Anlage“ gedankt.

Besonders gefällt Wilfried Schielke, der selbst ein passionierter Dichter ist, ein Reim von Familie Kottmann aus Halle an der Saale: „Wir sehen hier die Rehlein springen und wollen schnell ein Lied mal singen. Der Kuckuck stellt sich dazu in seiner Weise, auch die Enten, der Spatz und die Meise. Wir laufen durchs Wasser hin und her, unsere Beine schmerzen gar nicht mehr. Die Bank, die lädt zum Rasten ein, unser Butterbrot schmeckt fein. Auch Tee aus der Kanne gibt es dazu, wir danken den Schöpfern für diese wunderbare Ruh’.“

Die Einträge belegen, dass die Wassertretstelle in nah und fern bekannt ist. Die Besucher der jüngsten Zeit kamen aus Klötze, Beetzendorf, Diesdorf, Gardelegen, Köln, Waren (Müritz), Thüringen, dem Harz, Magdeburg, Hannover und Brome. Wie Schielke weiß, haben auch schon Russen, Chinesen und andere Weltenbummler den Weg nach Schwiesau auf sich genommen.

Für ihn und den ganzen Freundeskreis ist das ein Kompliment und durchaus auch tröstlich. Denn leicht ist das mit der Wassertretstelle nicht. Die Bürokratie nimmt überhand, findet Schielke. „Um eine Bank aufzustellen, muss man 25 Anträge stellen. Das ist schon sehr kompliziert.“