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Wasserverband Das Wasser läuft weiter

Höher als noch im Sommer 2017 fiel der Wasserverbrauch rund um Klötze bislang aus. Knapp wurde das kühle Nass aber nicht.

Von Tobias Roitsch 04.08.2018, 03:00

Klötze l Die Sonne brennt vom Himmel, ein Hitzerekord jagt den nächsten und die Regentage lassen sich fast an einer Hand abzählen: Der Sommer 2018 hat es in sich. Eine Folge: die Wasseruhren rennen. Der Verbrauch fiel im Gebiet des Wasserverbandes Klötze (WVK) allein im Juli um 19,5 Prozent höher aus als noch im entsprechenden Vorjahresmonat. Im Juni lag das Plus bei 15,2 Prozent. Diese Zahlen nannte Birgit Lange, Geschäftsführerin des WVK, bei der jüngsten Verbandsversammlung. Insgesamt liegt der aktuelle Jahresdurchschnitt beim Wasserverbrauch um 13,5 Prozent höher als noch 2017, berichtete sie.

Doch zu Problemen bei der Versorgung kam es bislang offenbar nicht. „Bisher konnten wir die Bevölkerung noch mit ausreichendem Trinkwasser versorgen“, so Lange. Sperren mussten nicht verhängt werden. Die Geschäftsführerin bat aber die Bürger, sparsam mit dem kühlen Nass umzugehen und auf die Beregnung des Gartens zu verzichten. Jeder solle sinnvoll mit dem Wasser umgehen. Von Verboten war noch keine Rede. Müsste sie ein solches aussprechen, dann müssten auch entsprechende Kontrollen erfolgen, um zu prüfen, ob das Verbot eingehalten wird. Noch gebe es aber ausreichend Wasser.

Zu zeitweiligen Engpässen, so hieß es, sei es durch gleichzeitige Rohrbrüche und zusätzliche Rohrnetzspülungen gekommen. Insgesamt verzeichnete der WVK von Mai bis Ende Juli 13 Rohrbrüche. Der größte Bruch trat am 4. Juli in Jeeben auf, damals seien rund 450 Kubikmeter Wasser verloren gegangen. Weitere 450 Kubikmeter seien für zusätzliche Rohrnetzspülungen in Kusey und Neuferchau benötigt worden.

Im Wasserwerk Klötze liegen die täglichen Abgaben zwischen 2000 und 2800 Kubikmetern, wusste die Geschäftsführerin. Im Durchschnitt liege der Wert bei 2500 Kubikmetern. „Aufgrund der langanhaltenden Dürreperiode habe ich für das Wasserwerk Klötze eine Aufstockung der Wasserrechte von derzeit 400.000 Kubikmetern im Jahr auf 532.000 Kubikmeter beantragt“, teilte Birgit Lange den Verbandsmitgliedern mit. Ob der Antrag tatsächlich bewilligt werde, könne noch nicht abgeschätzt werden.

Derzeit nicht am Netz ist das Wasserwerk in Kusey. Der dortige Wasserbehälter, der mehrfach überprüft und gereinigt worden sei, halte die Mitarbeiter des WVK in Schach. Es sei nicht gelungen, den Behälter keimfrei zu kriegen. Durch eine Spezialfirma und Mitarbeiter des WVK sei schließlich in Handarbeit eine Reinigung von innen erfolgt. Die Spezialisten hätten alle Fugen neu abgedichtet. Eine Überprüfung gemäß der Trinkwasserverordnung sei danach bereits in Ordnung gewesen. Genutzt werden könne der Behälter aber immer noch nicht. Denn das Gesundheitsamt fordere, dass die Proben dreimal hintereinander keimfrei sind, wie Lange erklärte. Bislang sei das aber erst einmal gelungen. Als Grund dafür, dass man dies jetzt nicht wieder hinkriege, nannte die Geschäftsführerin die aktuellen Temperaturen. Die Überprüfungen würden fortgesetzt und nun müsse man abwarten.