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Standortstreit Wohin mit der barrierefreien Haltestelle in Schwiesau?

Barrierefrei umgestaltet wurde jetzt die Bushaltestelle an der Schwiesauer Ortsdurchfahrt in Fahrtrichtung Gardelegen. Für die Haltestelle in Richtung Klötze wurde ebenfalls ein Umbau beantragt. Die Frage ist nur, wo die Busse dort in Zukunft halten sollen.

Von Tobias Roitsch Aktualisiert: 14.4.2021, 08:48

Schwiesau. Gute Neuigkeiten konnte Schwiesaus Ortsbürgermeister Manfred Hille während der jüngsten Sitzung des Ortschaftsrates für alle Nutzer des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) im Dorf verkünden: „Die Bushaltestelle in Richtung Gardelegen ist bereits barrierefrei umgebaut.“ Ganz abgeschlossen sind die Arbeiten aber noch nicht. Denn das Wartehäuschen soll noch einen frischen Anstrich erhalten, kündigte Hille an.

Barrierefrei umgestaltet werden muss noch die Haltestelle auf der gegenüberliegenden Seite der Straße Eckernkamp. Dort halten Busse, die in Richtung Klötze unterwegs sind. Der Umbau sei bereits beim Altmarkkreis beantragt worden, so Manfred Hille. „Denn auch hierfür gibt es Fördermittel“, ergänzte er.

Zwei Varianten vorgeschlagen

Zu den regelmäßigen Fahrgästen würden rund 30 Schüler aus dem Dorf gehören, die sich von dort aus auf den Weg zu ihren Bildungseinrichtungen machen, wie es hieß. Allerdings kann die Umgestaltung wohl nicht einfach so beginnen. Im Gespräch war unter anderem, die Haltestelle zu verlegen.

Was bislang für die Fahrgäste in Richtung Klötze fehlt, ist ein Wartehäuschen. Sie müssen bei Wind und Wetter unter freiem Himmel stehen. Das soll sich auf Wunsch von Eltern und des Ortschaftsrates in Zukunft ändern. Eine Unterstellmöglichkeit soll her. Nur wo soll sie hin? „Seitens der Stadt Klötze und des Planers wurden dem Ortschaftsrat zwei Varianten vorgeschlagen“, berichtete Manfred Hille.

So könnte das Wartehäuschen zum einen links neben dem Wohnhaus mit der Nummer 18 vor einem Bretterzaun stehen. Bei der zweiten Variante würde der Unterstand jeweils zur Hälfte an den Grundstücksgrenzen der Nummern 18 und 16 aufgestellt. Damit bliebe das Häuschen im Bereich der heutigen Haltestelle.

Der Ortschaftsrat habe jedoch keinem der Vorschläge zugestimmt, sondern die Verlegung der gesamten Haltestelle um einige Meter zum Eckernkamp 9 angeregt, so Hille. Eine Einigung blieb aus. Deshalb wurden kürzlich vor Ort die Vor- und Nachteile der Standorte besprochen.

Beraten wurde in großer Runde. Neben dem Geschäftsführer der Personenverkehrsgesellschaft des Altmarkkreises Salzwedel (PVGS) nahmen auch Mitarbeiter der Klötzer Verwaltung, Vertreter der Polizei, Mitarbeiterinnen des Straßenverkehrsamtes und des Altmarkkreises, ein Planer und er selbst als Ortsbürgermeister an dem Gespräch teil, blickte Hille auf das Treffen zurück. Ein Vertreter von der Landesstraßenbaubehörde in Stendal hätte kurzfristig nicht teilnehmen können. Hinzu kamen ein Mitglied des Ortschaftsrates sowie ein Anwohner der Haltestelle, die nicht eingeladen gewesen seien, so Hille.

Unnötiges Risiko für Kinder

Und was kam bei dem Treffen heraus? Das fasste Hille zusammen. Durch die Verlegung der gesamten Haltestelle zum Eckernkamp 9, also der Variante drei, würden Kinder unnötig einem Risiko ausgesetzt, da sie an die stark befahrene Landesstraße herangeführt würden. Zu dieser Schlussfolgerung seien alle Anwesenden gekommen, sagte Manfred Hille und ergänzte: „Deshalb sollte die Bushaltestelle am jetzigen Standort verbleiben, da die dort bereits vorhandene Haltebucht den Schülern und anderen Fahrgästen eine bessere Sicherheit gibt.“ Auch würden dadurch keine zusätzlichen Kosten entstehen, die etwa bei einer kompletten Verlegung anfielen.

Auch für umsteigende Fahrgäste sei eine Verlegung nachteilig, da sie dann längere Wege zwischen den Haltestellen zurücklegen müssten, wie es hieß. Diese Variante wurde deshalb abgelehnt. Für erforderlich gehalten werde der Bau eines Wartehäuschens, das an der heutigen Haltestelle stehen sollte. Gemäß Variante zwei würden die Anwohner nicht beeinträchtigt.

Entschieden ist wohl noch nichts. Die Gespräche zum Verbleib der Haltestelle am heutigen Standort liefen weiter. Diese Lösung werde von Anwohnern als nicht ideal angesehen, ergänzte Ratsfrau Elke Beneke.