Halbertadt l Für die kranke und ausgesetzte Hündin Bonny hat sich das Blatt gewendet: Sie hat ein neues Zuhause gefunden und schon bezogen, wie Waltraud Hammer, die Chefin des Halberstädter Tierschutzvereins, berichtet.
Mittlerweile lebt das Tier bei seiner Pflegefamilie in Berßel. „Bonny hat dort alles, was ihr Hundeherz so lange vermisst hat. Sie wird umsorgt und geliebt“, betont Hammer erleichtert. Bonny habe sich schnell im neuen Zuhause eingewöhnt. „Sie war beim Schneeräumen im Garten mittendrin, läuft ihre Runden im Garten und lernt bei täglichen Spaziergängen die nähere Umgebung kennen.“ Sogar Lieblingsplätze habe sie im Haus ihrer neuen Herrchen schon für sich auserkoren: auf dem Sofa im Wohnzimmer und im warmen Wintergarten. „Sie geht ihren neuen Menschen nicht von der Seite, ,erzählt’ mit ihnen, vertraut ihnen und beobachtet sie genau.“ Das Tier habe nicht vergessen, was es zuvor erlebt habe.
Am 22. November des vorigen Jahres brachten Feuerwehrkameraden die Fellnase in die Fundtierunterkunft in den Spiegelsbergen. „Ein Häufchen Elend mit dem ganzen Leid dieser Welt in den Augen, so schlich sie voller Angst und ohne jegliche Kraft die lange Treppe hinauf zum Hundehaus“, beschrieb Waltraud Hammer die Bonnys Ankunft vor einigen Wochen. „Abgemagert und hungrig, mit gesenktem Kopf und eingezogenem Schwanz, nahm sie das ihr angebotene Futter an.“
Der erste Tierarzt-Besuch habe das ganze Leid offenbart: Herzinsuffizienz, erhöhte Nierenwert, eine vereiterte Ohrenentzündung, schlaffe Muskulatur. Die Wirbelsäule der neunjährigen Hündin ist verknöchert.
Wie Hammer berichtet, hat Christin Böer Bonny im gut gepflegt und behütet. Gemeinsam mit den Hundefreunden im Freundeskreis der Fundtierunterkunft habe sie auch nach einer neuen Familie für das ausgesetzte Tier gesucht, indem sie Bilder und Informationen zu ihm im Internet und über die Presse veröffentlichten.
Mit ihrem schweren Schicksal und ihrem traurigen Blick hat die Schäferhündin Bonny viel Mitgefühl bei Tierfreunden über die Stadtgrenzen hinaus geweckt. Mehr als 21.000 Menschen haben sich den im im sozialen Netzwerk Facebook geteilten Volksstimme-Beitrag über die Hündin (erschienen am 15. Februar) angesehen. Viele von ihnen haben es nicht nur dabei belassen und wollten das Tier mit einer Spende unterstützen. „Der Tierschutzverein Halberstadt ist überwältigt von der Anteilnahme so vieler Tierfreunde “, so Waltraud Hammer, „und bedankt sich bei allen für die vielen zweckgebundenen Spenden für Bonnys Tierarztkosten, die in den nächsten Jahren für Bonny anfallen werden.“ Da die Hündin mit einem Pflegevertrag vermittelt wurde, beteilige sich der Tierschutzverein weiterhin an diesen Kosten.
„Der Tierschutzverein Halberstadt schickt allen Spendern, deren Adressen vorliegen, Spendenbescheinigungen“, informiert Waltraud Hammer. „Wer seine Adresse für eine Spendenbescheinigung angeben möchte, kann das auf dem Telefon mit Anrufbeantworter unter der Nummer (03941) 447039 tun.“
