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MDCC-Arena Kunststoff-Wände sollen Fanlager trennen

Beim Spiel am Sonntag 1. FCM gegen den Halleschen FC bleiben wieder mehrere Blöcke leer, zum Ärger der Fans. Abhilfe ist in Sicht.

Von Rainer Schweingel 15.08.2015, 01:01

Magdeburg l Das Fassungsvermögen der MDCC-Arena liegt offiziell bei 27.250 Zuschauern. Allerdings kann die Kapazität bei Spielen des 1. FC Magdeburg derzeit nicht voll ausgenutzt werden - obwohl sich die Fans für Karten die Beine in den Bauch stehen. So werden auch morgen zum Spiel gegen den Halleschen FC nur rund 22.000 Fans in die Arena gelassen. Ursache dafür ist der Gästebereich, der derzeit nicht ausreichend von den benachbarten Blöcken mit Magdeburger Anhängern abgegrenzt werden kann. Die Folge: Drei bis vier Sektoren bleiben leer. Das sorgt nicht nur für ein unschönes Bild während der Live-Übertragungen, sondern kostet den FCM viel Geld. Die Summe für nicht verkaufbare Plätze dürfte sich pro Topspiel auf einen mittleren fünfstelligen Betrag belaufen.

Doch Abhilfe ist in Sicht. Die Stadt Magdeburg als Eigentümerin will reagieren. Ihre Messe- und Veranstaltungsgesellschaft MVGM, die das Stadion betreibt, plant einen Umbau des rund 2200 Plätze umfassenden Gästebereichs. „Unser Ziel ist es, die neuen Gästeblock-Abtrennungen bis zu den nächsten Ost-Derbys Anfang 2016 aufgebaut zu haben“, sagt MVGM-Geschäftsführer Steffen Schüller. Er hat das Problem ebenfalls erkannt und drängt auf eine schnelle Lösung. „Wir werden den Umbau zunächst als Gesellschaft vorfinanzieren, weil die Gelder bisher nicht im Haushalt eingeplant waren“, erklärt er. Rund 135.000 Euro kostet der Umbau. Vorgesehen ist, den Gästebereich von den Heim-Blöcken mit Zäunen und einer Kunststoffglas-Sicherheits-Wand abzutrennen. So soll eine etwa sechs Meter hohe Barriere entstehen, auf die noch ein Übersteigschutz und ein Netz aufgebracht werden. Zusätzlich sind die Zugänge zum neuen Gästebereich auf der Südtribüne so anzulegen, dass ein Kontakt unter den Fanlagern verhindert wird. In Kürze werden Angebote für die Umsetzung gesichtet und die Bauvorbereitungen getroffen. Möglicherweise kommt auch eine mobile Abtrennung zum Einsatz, um auf den schwankenden Zuspruch von Gästefans reagieren zu können.

Zusätzlich wird die MVGM neben der reinen Werterhaltung (rund 100.000 Euro jährlich) noch in zwei weitere größere Projekte im Stadion investieren. Für den Sommer 2016 wird ein Rasentausch geplant. Rund 126.000 Euro müssen dafür veranschlagt werden. Möglicherweise wird der Umstand gleich genutzt, um kurz vor dem Rasentausch erstmals ein Konzert ins Stadion zu holen. „Wir prüfen gerade, was möglich ist“, sagt MVGM-Chef Schüller dazu. Namen von Künstlern nannte er nicht.

Außerdem investiert die MVGM in ein neues Videoüberwachungssystem. Nicht erst seit dem Vorfall beim Spiel Osnabrück-Leipzig mit dem Feuerzeugwurf auf einen Schiedsrichter plant die MVGM eine Verbesserung der Videotechnik. „Das Kameraüberwachungssystem war schon zur Einweihung des Stadions nicht mehr auf dem aktuellen Stand der Technik“, so Schüller. Auch hier solle noch einmal nachgelegt werden. Kostenpunkt 230.000 Euro.

Auf die Miethöhe von knapp 400.000 Euro für den FCM, der das Stadion für die Spiele von der Stadt pachtet, sollen die teuren Umbauten keine finanziellen Auswirkungen haben.

Morgen gegen den HFC wird von den Plänen für Umbau, Rasen und Videoüberwachung noch nichts zu sehen sein. Die Nachbarblöcke zu den Hallenser Fans werden aus Sicherheitsgründen freibleiben.