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Niedrigwasser Streit um Müll in der Elbe

Durch das Niedrigwasser gibt die Elbe auch ihren Müll preis. Behörden streiten, wer für die Beseitigung zuständig ist.

15.08.2015, 01:01

Magdeburg l Wer derzeit an der Elbe entlang schlendert, der sieht in nun freiliegenden Teilen des Flussbettes alte Fahrräder, Einkaufswagen und Bauzäune. Die Volksstimme erreichten mehrere Leserbriefe, Anrufe und Mails, warum dieser Müll – jetzt bei dem extremen Niedrigwasser – nicht einfach beseitigt wird. Der Grund: Es ist nicht klar, wer dafür zuständig ist. Das Wasser- und Schifffahrtsamt Magdeburg (WSA) sieht die Verantwortung beim Ordnungsamt und der Stadt und die Stadt sieht die Verantwortung beim Wasser- und Schifffahrtsamt und damit beim Bund als Eigentümer der Flüsse.

Weil beide Seiten sich nicht einigen können, gibt es bald auch ein Krisengespräch. „Das muss für die Zukunft geklärt werden“, sagte Stadtsprecherin Kerstin Kinszorra der Volksstimme. Obwohl es noch keine Einigung gibt, sollen kommende Woche Mitarbeiter der Stadt die Elbe in Magdeburg absuchen. Der Müll soll noch entfernt werden bevor das Wasser wieder steigt.

Beim WSA hat man zu diesem Thema eine klare Meinung. „Wir machen was, wenn die Schifffahrt beeinträchtigt wäre“, sagte WSA-Amtsleiter Friedrich Koop auf Nachfrage. Die Fahrrinne werde beständig durch Flächen- und Kontrollpeilungen kontrolliert. „Da gibt es nichts, was die Schifffahrt stören würde“, sagte Koop. Sofort aktiv werden würde man aber auch, wenn beispielsweise eine tote Kuh im Flussbett liegen würde. Aber man könne nicht jeden Einkaufswagen aus der Elbe holen. Dafür würden schlichtweg die Ressourcen fehlen, sagt Koop. Trotzdem dürfte das Treffen zwischen Stadt und WSA spannend werden. Denn als allerletztes Mittel könnte das WSA per Ordnungsverfügung gar zur Beseitigung des Mülls aus der Elbe gezwungen werden.