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MVB Handyticket für Bus und Bahn

Mit einer App möchten die MVB die Nutzung von Bus und Bahn gerade für Gelegenheitskunden einfacher machen.

Von Martin Rieß 11.09.2015, 01:01

Magdeburg l Wer bei den Magdeburger Verkehrsbetrieben (MVB) mitfahren möchte, keine Monats- oder Wochenkarte und auch kein Geld für den Fahrscheinautomaten dabei habe, müsse ab dem Jahreswechsel nicht mehr draußen bleiben. Für Bus oder Straßenbahn kann dann mit einer App auf dem Smartphone das Ticket gekauft werden. Einen entsprechenden Auftrag haben die MVB an das Jenaer Unternehmen TAF mobile vergeben.

Die Verkehrsbetriebe investieren rund 25 000 Euro in diesen neuen Vertriebsweg. MVB-Geschäftsführerin Birgit Münster-Rendel sagt: „Die Digitalisierung der Gesellschaft ist auch für unser Verkehrsunternehmen ein großes Thema. Gerade unsere Gelegenheitskunden sollen in die Lage versetzt werden, direkt aus der Fahrplanauskunft eine Fahrkarte kaufen zu können. Ohne Kleingeld und Registrierung ist das ein echter Mehrwert für potenzielle Fahrgäste.“ Unternehmenssprecherin Juliane Kirste ergänzt: „Die Investition in moderne Vertriebswege ist strategisch sinnvoll. Wir erwarten einen moderaten Einstieg mit steigendem Potenzial.“ Im vergangenen Jahr haben die MVB 42 Millionen Beförderungsfälle verzeichnet.

Um die Tickets der Fahrgäste mit einem Fahrschein im Mobiltelefon zu kontrollieren, werden die Kontrolleure mobile Kontrollgeräte nutzen.

TAF-Geschäftsführer Jörg Wagner sagt: „Die MVB sind ein wichtiger Kunde für die Weiterentwicklung einer flächendeckenden Reisekette für Fahrgäste in Deutschland.“ Zu den Kunden des Unternehmens gehören übrigens der Mitteldeutsche Verkehrsverbund, zu dem auch Halle gehört, der Verkehrsverbund Rhein-Sieg und der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg.

Bernd Adelmeyer ist Chef des Tarifverbunds Marego, in dem neben den MVB zwei Bahnunternehmen und Busunternehmen organisiert sind. Er sagt: „Genauso wie ein Fahrkartenautomat ist eine solche Applikation für das Mobiltelefon eine Sache des einzelnen Verkehrsunternehmens.“ Sie seien in Sachen Vertrieb auch die Ansprechpartner für die Kunden. Und weiter: „Wir haben uns mit diesem Thema aber auch schon befasst und ich begrüße es natürlich, wenn die einzelnen Unternehmen neue Vertriebswege erschließen.“

Zunächst wird es bei den Magdeburger Verkehrsbetrieben Einzel-, Tages- und Minigruppen-Tickets geben. „Das Angebot ist dabei nicht auf die Tarifzone Magdeburg beschränkt“, sagt Juliane Kirste. Sprich: Fahrgäste können in Magdeburg mit dem Handy auch ihre Fahrt in einen der Nachbarkreise und auch in einem Verkehrsmittel eines anderen bei Marego organisierten Unternehmens kaufen.

Ob das Angebot künftig auch auf andere Tarife und in der Region ausgeweitet wird, steht noch nicht fest.