Einbrecher kommen durch die Wand

Magdeburg l Als Nadine Lange Dienstagmorgen ihren Laden betritt, klafft neben dem Schreibtisch ein großes Loch. Zum fünften Mal sind Unbekannte in das Hörakustik-Geschäft und Kinderhörzentrum Geers in der Edelweißpassage eingebrochen. Nur dieses Mal kamen die Einbrecher durch die Wand. „Unfassbar“, sagt Filialleiterin Lange.

Zusammengenommen erbeuteten die Einbrecher bei allen fünf Taten wenige Hundert Euro. Aber der Sachschaden sei viel höher, so Lange. Die Kosten für zwei neue Sicherheitstüren, eine Alarmanlage und die Beseitigung von Schäden schätzt sie auf ungefähr 10 000 Euro.

In der Nacht von Montag zu Dienstag kamen die Einbrecher über das Lager des benachbarten Blumengeschäftes. Von dort hackten sie ein Loch in die Trockenbauwand und entwendeten aus einer Kasse im Hörakustikladen eine geringe Menge Bargeld. „Die Täter müssen sich ausgekannt haben“, meint Nadine Lange. Sie erstattete wie auch in den anderen Fällen Anzeige.

Polizeisprecher Frank Küssner sagte der Volksstimme, dass Spuren gesichert wurden, es aber bislang keine Übereinstimmung mit der Datenbank gebe. Zuletzt war im Juni und Juli in den Laden eingebrochen worden. „Bei einem Einbruch hatten die Täter ganze 18,25 Euro entwendet“, sagte Nadine Lange.

Dabei ist das Hörakustik-Geschäft kein Einzelfall. Es wurde bereits in mehrere Geschäfte in der Edelweißpassage eingebrochen. Auch in ein Matratzengeschäft, einen Blumenladen und einen Lottoladen wurde schon eingebrochen. „Es ist zum Verzweifeln“ , sagt Lange. Sie sei mittlerweile schon richtig geübt darin, Anzeige bei der Polizei zu erstatten. „Ich rufe da mittlerweile völlig unaufgeregt an und gebe alles durch. Das ist ja leider schon Routine“, berichtet sie.

Mittlerweile gebe es sogar Überlegungen, mit dem Geschäft den Standort zu wechseln. „Und das, obwohl wir hier viele Kunden haben, der Zugang barrierefrei ist und wir die Nähe zur Universitätsklinik schätzen“, berichtet die Filialleiterin.