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Stadtrat Magdeburg Neubauprogramm für Schulen

Der Geburtenknick führte in Magdeburg zu einer beispiellosen Schrumpfung der Schullandschaft. Jetzt tut Wiederaufbau dringend not.

Von Katja Tessnow 08.11.2015, 00:01

Magdeburg l Sämtliche Ratsfraktionen und der future-Einzelrat Oliver Wendenkampf versammelten sich am Donnerstag hinter einem interfraktionellen Eilantrag unter dem Titel „Fortschreibung der Schulentwicklungs-planung“. Hintergrund ist die wachsende Enge an den Magdeburger Lehreinrichtungen. Den anhaltend stabilen Geburtenzahlen von über 2000 im Jahr hält die von einst mehr als 130 auf heute rund 70 kommunale Schulen geschrumpfte Landschaft nicht mehr stand. Es werden neue Schulen gebraucht, laut Angaben des Oberbürgermeisters mindestens sieben (fünf Grundschulen, eine Gemeinschaftsschule, ein Gymnasium). Noch gar nicht einkalkuliert in die Rechnung ist der möglicherweise durch schulpflichtige Flüchtlingskinder wachsende Bedarf. Ihre Zahl ist für die Schulplaner noch schwer absehbar.

Der Stadtrat beauftragte den OB einstimmig, bis spätestens Ende Januar 2016 eine der demografischen Entwicklung angepasste Entwicklungsplanung vorzulegen. Prioritär sollen damen die Standorte Stadtfeld-Ost (Schlachthofquartier) und Ottersleben für den Neubau von Grundschulen geprüft werden. Als Ort für einen Schulneubau in Stadtfeld schlagen die Fraktionen kommunale Flächen im Umfeld der Hermann-Gieseler-Halle vor. Diese Idee erntete bereits im Oktober viel Sympathie in der Stadtfelder Gemeinwesenarbeitsgruppe, zumal im benachbarten Schlachthofquartier neue Wohnungen errichtet werden und ein weiterer Zuzug von Familien in Aussicht steht.

Für die Vorhalteflächen Schulneubau an der Gieselerhalle wurde qua Ratsbeschluss (einstimmig) eine Verkaufssperre erlassen. Lutz Trümper quittierte die Anregung, hier eine neue Schule zu errichten, im Einvernehmen mit dem Rat mit den Worten „eine gute Idee“. Die denkmalgeschützte und schwer sanierungsbedürftige Hermann-Gieseler-Halle soll verkauft und künftig nicht mehr sportlich genutzt werden. Trümper sagt: „Wir wollen, dass die Investoren dort gleich eine Schule mitplanen und errichten.“ In trockenen Tüchern ist das Vorhaben allerdings noch nicht, mit dem Ratsbeschluss zur Flächensicherung jedoch der Umsetzung schon einen Schritt näher.

Wenig Hoffnung machte Trümper auf die vom Rat schon bis Januar geforderte Klarheit über den Ausbau der Schullandschaft. „Dieser Punkt ist vakant. Ich denke, wir wissen im Januar noch nicht genau, was in den nächsten Jahren konkret auf uns zukommt.“ Im Zusammenhang mit dem Flüchtlingszuzug wird auch der Neubau von Kindertagesstätten in Betracht gezogen.