Ärger um Magdeburger Hochwasserschutz

Magdeburg (dpa) l Trotz knapper Kassenlage plant Magdeburg 2016 Investitionen von rund 50 Millionen Euro. Das ist deutlich mehr als 2015, als knapp 36 Millionen Euro eingeplant waren. Zu den großen Projekten gehören der City-Tunnel am Hauptbahnhof, in den 2016 rund 9,5 Millionen Euro fließen sowie die Sanierung hochwassergeschädigter Elbbrücken, erklärte Oberbürgermeister Lutz Trümper (parteilos) am Freitag. Was den Oberbürgermeister und die Stadt noch bewegt:

Arbeitskräfte: Trümper verlangt von der Bundesagentur für Arbeit für konkretere Angaben zum Fachkräftemangel. Bislang spreche die Behörde von bis zu 80.000 fehlenden Fachkräften bis 2020 für Sachsen-Anhalt, sagte Trümper. "Ich möchte mal konkret für unsere Stadt wissen, was genau gebraucht wird." Bisherige Anfragen bei der Regionaldirektion in Halle seien ohne Ergebnisse geblieben. Die Stadt könne sich erst konkret engagieren, wenn sie wisse, wo Menschen gebraucht würden.

Familien und Kinder: Magdeburg stellt in Kürze fünf neue Kindergärten fertig. Andere sollen dafür geräumt und saniert werden. Die finanzielle Grundlage – das Stark-III-Programm des Landes – sei aus seiner Sicht unsicher, sagte Trümper. "Eine offizielle Aufforderung des Landes, Anträge einzureichen, gibt es noch nicht."

Hochwasserschutz: "Wir haben das Ziel gehabt, dass wir schneller sind mit dem Hochwasserschutz", sagte Trümper. Viele Schutzanlagen entstünden 2016 – im Jahr drei nach der großen Flut im Juni 2013. Seit über einem Jahr aber gebe es Streit mit den zuständigen Ministerien darüber, wie hoch Schutzanlage an Sportstätten sein dürfe. Die Stadt wolle 7,80 Meter hoch bauen, das Land halte etwa 7,30 Meter für ausreichend, die Stadt solle die Differenz bezahlen. Das Hochwasser hatte am 9. Juni 2013 in Magdeburg den Höchststand von 7,47 Metern erreicht.