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Wintereinbruch Magdeburg bibbert bei Dauerfrost

In den kommenden Tagen wird es kalt in Magdeburg, mit zweistelligen Minus-Temperaturen in der Nacht. Autofahrer könnten Probleme bekommen.

19.01.2016, 00:01

Magdeburg l Mindestens bis kommenden Donnerstag wird es in der Nacht knackig kalt. „Wir haben Dauerfrost und nachts zweistellige Minusgrade“, sagt Mario Brych, Mitarbeiter des Deutschen Wetterdienstes in Magdeburg. Am Dienstag, in der Nacht zu Mittwoch, soll außerdem Schneefall hinzukommen. Ab Freitag wird erwartet, dass die Temperaturen wieder leicht ansteigen. In Sudenburg, an der Wetterstation Friedenshöhe, hat Brych in der Nacht von Sonntag zu Montag über dem Boden gar minus 18 Grad Celsius gemessen.

Eine Herausforderung sind zweistellige tiefe Temperaturen vor allem für die Gruson-Gewächshäuser und die Teile der Anlage, die noch nicht saniert sind. Das ist bei einem Bereich der Anzuchtanlage der Fall. Bei Einfachverglasung und laufender Heizung fallen in dem Gebäudeteil die Temperaturen über Nacht auf 13 Grad Celsius. Gebraucht werden mindestens 18. Deshalb haben die Mitarbeiter Luftpolsterfolie vor das Glas gespannt. „Geht auch für das heimische Gewächshaus“, sagt Gruson-Leiter Ludwig Martins.

Die Nachzuchtanlage ist so etwas wie der tropische Pflanzen-Kindergarten. Hier wird herangezüchtet, was die Besucher bestaunen können. „Januar bis März ist unsere Hauptbesuchszeit“, sagt Martins, der gerade eine Aquarienausstellung vorbereitet, die ab Februar zu sehen sein wird.

„Wenn es zweistellig unter null ist, können wir aber die Pflanzen nicht ins Haupthaus tragen“, sagt Martins. Denn viele Tropenpflanzen haben weiche, dünne Blätter. Da würde der kurze Weg vom Pflanzenkindergarten zum Haupthaus ausreichen, um die Blätter zu beschädigen.

Eine besondere Herausforderung ist der Frost auch für die Magdeburger Verkehrsbetriebe (MVB). Die haben eine umgebaute Tatra-Bahn im Einsatz, welche die Oberleitungen mit Glycerin einschmiert. „Das geht aber nur, wenn es kalt und trocken ist“, sagt MVB-Sprecher Tim Stein. Ist es kalt und feucht, dann schicken die MVB auch umgebaute Tatra-Bahnen auf die Strecke. Allerdings befreien die mit einem Kratzer die Oberleitungen vom Eis. Probleme mit liegengebliebenen Bussen haben die MVB noch nicht.

Dafür müsste es auch noch kälter werden. „Bis minus 18 Grad ist es für Dieselfahrzeuge eigentlich kein Problem“, sagt Frank Fleischhauer vom Autoclub Europa (ACE). Tankstellen würden spätestens Anfang November von Sommer- auf Winterdiesel umstellen, der mehr Additive hat, somit nicht ausflockt und Filter im Motor verklebt. Wer trotzdem Probleme hat, fährt entweder noch mit Sommerdiesel oder hat Wasser im Dieselfilter.

Relativ gut mit der Kälte kommen die meisten Tiere im Zoo aus – auch solche, die eigentlich wie etwa Zebras aus viel wärmeren Gegenden kommen. „Vor allem trockene Kälte ist kein Problem“, sagt Zoochef Kai Perret. Komme Dauerfrost mit zweistelligen Minusgraden, mache eher die Technik schlapp. Viele Wasserleitungen würden etwa zufrieren. „Aber bislang ist alles in Ordnung“, sagt Perret.